| Gesellschaft

„Jesus versöhnt“

Tausende junger Christen treffen sich in Karlsruhe zum Christival

Von 4. bis 8. Mai findet in Karlsruhe das Christival statt. Rund 13.000 Teilnehmer werden zu dem bundesweiten Kongress junger Christen erwartet. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Unterm Strich ist entscheidend. Jesus versöhnt.“ Dieter Braun (52) ist Mitglied im Vorstand des Vereins Christival e. V. und Dozent für Jugendevangelisation im Evangelischen Jugendwerk Württemberg. Was es mit dem Christival auf sich hat und was an diesen fünf Tagen in Karlsruhe so passiert, hat er im Vorfeld der Veranstaltung Jens Schmitt erklärt.

EJW

Zum ersten Mal wurde das Christival 1976 in Essen veranstaltet. Dieses Jahr findet es zum 6. Mal statt und feiert 40-jähriges Jubiläum. Wie hat sich die Veranstaltung in den vergangenen Jahren entwickelt?
Christival ist immer etwas ganz Besonderes. Es hat sich vom „Kongress für Mitarbeitende“ zu einem „Kongress junger Christen“ entwickelt und wird von einer Vielzahl von Menschen aus ganz verschiedenen Kirchen, Freikirchen, Werken und Verbänden getragen. Hinter dem Christival steht also keine bestimmte Organisation, sondern die gemeinsame Arbeit von vielen Christinnen und Christen mit verschiedenen geistlichen und gemeindlichen Wurzeln. Diese Kooperation hat in den letzten vier Jahrzehnten viel zur Einheit unter den Christen in Deutschland beigetragen. 

„Jesus versöhnt“ lautet in diesem Jahr das Motto. Was steckt dahinter? 
Das Leben ist trotz aller Schönheit und Genialität auch geprägt von Spannungen, Brüchen und Zerbrüchen. Im eigenen Leben, in der Familie, in Freundschaften und Beziehungen, in der Gesellschaft und zwischen Ländern. Was bedeutet angesichts all dieser Konflikte und Kämpfe die biblische Aussage, dass „Jesus versöhnt“? Mit wem versöhnt er? Wie geschieht Versöhnung? Ist Versöhnung dasselbe wie Vergebung? Wie kann ich ganz persönlich Versöhnung erfahren und selber zum „Botschafter der Versöhnung“ werden? Darum wird es in den kommenden Tagen in Karlsruhe gehen.

Was erwartet die Besucher beim Christival?
Die Tage haben eine klare Struktur. Sie starten mit „Bag & Breakfast“ – einem Frühstück auf dem Weg zur Messe. Dann folgen die „WortWechsel“, Seminare und „Barcamps“ und abends die „EveningEvents“ sowie ein vielfältiges Nachtprogramm, das sich quer durch die Karlsruher Innenstadt ziehen wird. Dabei gehört es sozusagen zur DNA des Christival, dass es innovative Impulse in die missionarische Jugendarbeit sendet, neue Formen präsentiert und multipliziert. Das Christival hat in der Jugendarbeit oft wesentliche Maßstäbe für die nachfolgenden Jahre gesetzt. Das erwarte ich auch dieses Mal.

Das Christival ist für viele junge Menschen in den letzten vier Jahrzehnten zu einem biographischen Meilenstein geworden.

Dieter Braun
EJW

Wo Jugend zusammen kommt, ist das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) nicht weit. Wie viel Württemberg steckt dieses Jahr im Christival? 
Abgesehen davon, dass sich viele aus dem EJW in den Seminaren und dem Bühnenprogramm mit einbringen, haben wir uns bei diesem Christival besonders im Bereich der morgendlichen „WortWechsel“ engagiert. Dafür haben wir die früheren Formen der Bibelarbeiten und der Jugendgottesdienste weiter entwickelt und deutlich dialogischer ausgerichtet. In den vier „WortWechsel“-Formaten stehen zunächst eigene Entdeckungen an einem Bibeltext im Mittelpunkt. Diese münden dann in unterschiedlicher Weise in einen Dialog. Die Leute reden nicht nur miteinander, sie haben auch die Möglichkeit über Statements, Fragen und andere Elemente das inhaltliche Geschehen insgesamt zu beeinflussen. Das heißt, wir verbinden eigene, individuelle Entdeckungen an einem Bibeltext mit einem dynamischen Gemeinschaftserlebnis und mit Kurzimpulsen zum Text und zum Tagesthema. Diese Kurzimpulse werden durch die Entdeckungen der Teilnehmenden am Bibeltext erst während der Veranstaltung angestoßen. Es ist also nicht von vornherein klar, was genau in einem „WortWechsel“ thematisiert wird. Das macht die Sache spannend und sorgt für hohe Aufmerksamkeit. Die Grundlagen dafür haben wir über Jahre im EJW erprobt und in der Zusammenarbeit mit kreativen Köpfen anderer Werke und Kirchen eigens für das Christival weiter entwickelt. So gesehen stimmt’s: Es steckt tatsächlich einiges an „Württemberg“ im Christival. 

Was erwarten Sie sich von der Veranstaltung?
Das Christival ist für viele junge Menschen in den letzten vier Jahrzehnten zu einem biographischen Meilenstein geworden. Der Grund dafür liegt darin, dass viele dort in besonderer Weise von Gott angesprochen worden sind. So hat das Christival das Leben von Tausenden in Bewegung gebracht und verändert. Ich bin sehr gespannt auf die Tage in Karlsruhe und darauf, wie Gott diese Geschichte weiter schreibt. Denn die Tage auf einem Christival waren und sind für viele junge Menschen ein wichtiger Impuls auf der Suche nach der eigenen Lebensberufung.

Vielen Dank für das Gespräch!

In den vergangenen 40 Jahren fanden bereits fünf Christivals statt. Ziel des Trägerkreises ist es, jede Generation das zu ihr passende Christival erleben zu lassen. Für jedes Christival wird deshalb neu überlegt, wie die junge Generation erreicht, ermutigt und gefördert werden kann. So verändern sich die Formen, der Musikstil, die Ausdrucksweisen – das Anliegen bleibt: Jungen Menschen mit klarer biblischer Grundlage Inspiration und Begegnungsfläche zu geben. 2016 findet das sechste Christival in Karlsruhe statt! Einer Stadt, die seit ihrer Entstehung für Weltoffenheit und ein friedliches Miteinander von Menschen verschiedener kultureller Hintergründe steht. Damit bietet Karlsruhe dem Anliegen des Christivals einen idealen Rahmen.


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