| Landeskirche

Weltweit größter Berufsverband evangelischer Pfarrer

Württembergischer Pfarrverein feiert Pfarrertag und 125-jähriges Jubiläum

„Über den Pfarrerverein kann ich nur Gutes sagen. Er hat sich für die Frauenordination stark gemacht und erstritten, dass wir Frauen das gleiche Gehalt bekommen wie die Männer“, sagte Pfarrerin i. R. Lore Gradner aus Bad Boll am gestrigen Montag, 10. Oktober, in Stuttgart. Der Pfarrverein lud zum Tag der Württembergischen Pfarrerinnen und Pfarrer ein und feierte sein 125-jähriges Jubiläum. Die Theologin aus Bad Boll war eine von rund 1.000 Gästen und wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Der württembergische Pfarrverein ist die Interessenvertretung der Pfarrerinnen und Pfarrer der Landeskirche. Er gilt als der größte Berufsverband evangelischer Pfarrer weltweit.

Und er wird von seinen Mitgliedern geschätzt. „Der Pfarrerverein ist eine gute Standesvertretung, bei  der man auch die Krankenabsicherung hat. Außerdem schätze ich sehr, dass sich durch ihn gute Kontakte zwischen der Pfarrerschaft und der theologischen Fakultät in Tübingen entwickelt haben und dass er regelmäßig zu Studientagen einlädt“, betont Kirchenrat i. R. Dr. Reiner Strunk aus Denkendorf, der sein 50-jähriges Vereinsjubiläum feierte. Und Pfarrer i. R. Wilhelm Kern aus Jettingen im Kreis Böblingen ergänzt: „Den Pfarrerverein schätze ich sehr, weil er eine Art Hirtenfunktion für uns Pfarrer übernimmt. Er sorgt für uns und wertschätzt uns und übernimmt damit auch eine Aufgabe der Landeskirche. Ein Beispiel dafür ist der württembergische Tag der Pfarrerinnen und Pfarrer.“ Kern ist seit 40 Jahren dabei.

Für die meisten der Pfarrerinnen und Pfarrer ist ihr Jubiläum beim Pfarrverein auch das Jubiläum ihrer Ordination. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July ging in seiner Predigt in der Stiftskirche darauf ein. „Bei unserer Ordination versprechen wir, für das Evangelium des Friedens einzutreten“, sagte July. Der Tag der württembergischen Pfarrerinnen und Pfarrer zeige, wie verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen und mit unterschiedlichen Prägungen sich auf diesen Auftrag einlassen. Der evangelische Pfarrerverein begleite die Mitglieder in ihrer Vielfalt, berate sie und leiste Fürsorge. Zudem nehme er Themen, Fragestellungen, Stimmungen in der Pfarrerschaft auf und baue Brücken der Kommunikation.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der bayrische Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, ging auf die Gefahren des Pfarrberufs ein und ermahnte die Geistlichen, ihren Urlaub und ihre freien Tage auch zu nehmen. Das seien sie auch der eigenen Familie und der Gemeinde schuldig. Gerade wer für das Evangelium brenne, stehe in der Gefahr auszubrennen. Um dem vorzubeugen, sollten Pfarrer für sich „geistliche Regenerationsquellen“ suchen.

„Die Gemeinschaft der Ordinierten“, also die Solidarität der Pfarrerinnen und Pfarrer untereinander, wurde im Laufe der Geschichte dieses Vereins unterschiedlich interpretiert, führte Schuldekan i. R. Christian Buchholz aus, der die 125 Jahre Revue passieren ließ. Es gehe darum, „die äußeren und die spirituell-geistlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen des Pfarrhauses miteinander zu verbessern, um einen angemessenen Dienst in der Kirche zu ermöglichen und der strukturellen und geistlichen Enge abzuhelfen“. Aktuell steht der Vorstand vor der Herausforderung, steuerrechtlich verlässliche Perspektiven für die Krankheitshilfe der Pfarrerinnen und Pfarrer zu finden. Der Ausgang sei offen und abhängig von Entscheidungen der Bundesregierung.

Mehr News

  • Datum: 19.04.2024

    „Konfirmanden ist Glaube wichtiger als Geschenke“

    Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    „Kirche mit Kindern“ ist einfach lebendig

    Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    Video: Multitalent mit Down-Syndrom

    Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Innovationstag: Jetzt anmelden!

    Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Segen, Mut & Traubenzucker

    In diesen Wochen stehen an vielen Schulen Abschlussprüfungen an - für Schülerinnen und Schüler eine stressige Zeit. Die Ev. Jugendkirche Stuttgart macht mit einem speziellen PrüfungsSegen Mut und stellt auch anderen Gemeinden Materialien zur Verfügung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Digitaler Notfallkoffer für die Seele

    Hilfe in persönlichen Krisenmomenten bietet die KrisenKompass-App der Telefonseelsorge fürs Handy und Tablet. Sie bietet Unterstützung, um schnell wieder auf positive Gedanken zu kommen oder bei Bedarf rasch professionelle Hilfe finden zu können.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Zum 200. Todestag von Beata Regina Hahn

    Vor 200 Jahren starb Beata Regina Hahn, die zweite Ehefrau des Mechanikerpfarrers Philipp Matthäus Hahn, Tochter von Johann Friedrich Flattich und Mutter der Schulgründerin Beate Paulus. Als Herausgeberin von Hahns Schriften prägte sie dessen Bild für viele Jahre.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    „Wir beten, dass die zerstörende Gewalt ein Ende nimmt“

    Die Landeskirchen in Württemberg und Baden haben den Jüdinnen und Juden im Land Grüße zum Pessach-Fest übersandt. Darin nehmen Landesbischof Gohl und Landesbischöfin Springhart Bezug auf den Angriff der Hamas wie auch auf den Raketenangriff des Iran auf Israel.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    Hoffnung wird durch Menschen vermittelt

    Bei einer religionspolitischen Tagung der SPD-Bundestagsfraktion am 12. April in Berlin unter dem Titel „Mehr Zuversicht! Mit Hoffnung die Zeiten wenden“ betonte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, wer die Verwurzelung in Jesus Christus spüre, werde für andere zur Hoffnung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 13.04.2024

    Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"

    "Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.

    Mehr erfahren
  • Datum: 12.04.2024

    Klassik und Pop Hand in Hand

    Die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen hat schon früh einen Studiengang für populare Kirchenmusik eingerichtet und war damit in der EKD Vorreiter. Prof. Thomas J. Mandl und Prof. Patrick Bebelaar erklären, was das Besondere an der HKM ist.

    Mehr erfahren
  • Datum: 11.04.2024

    Woche für das Leben 2024

    Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist zentrale Aufgabe von Politik, Kirche und Gesellschaft. Darauf verweisen die großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg anlässlich der am Samstag beginnenden ökumenischen „Woche für das Leben 2024“.

    Mehr erfahren
Mehr laden