Die Prälatur Reutlingen

Vielfalt an Neckar und Donau, auf der Alb und im Schwarzwald

In der Prälatur leben ca.  572.000 evangelische Christinnen und Christen (Stand 31.12.2021). Sie ist aufgeteilt in 12 Dekanate mit 384 Kirchengemeinden, davon 30 Gesamtkirchengemeinden und 26 Verbundkirchengemeinden (Stand 31.12.2022). 

Neujahrsgruß des Prälaten

2024

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Neujahrsgruß des Prälaten Markus Schoch mit einem Dank an alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden der Prälatur Reutlingen. 

Gestaltung und Umsetzung: Medienpfarrerin Magdalena Smetana, 
Schnitt: Ronja Appel RTF.1, Musik: Hanke Brothers

Der Prälat von Reutlingen: Markus Schoch

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und Prälat Markus Schoch bei der Einsegnung.Bild: Jürgen Meyer

Am Sonntag, 1. Mai, wurde Markus Schoch (56) als neuer Prälat in Reutlingen in einem feierlichen Gottesdienst ins Amt eingesetzt. Die Investitur fand in der Reutlinger Marienkirche statt.

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July würdigte den Erfahrungsschatz, den Schoch mitbringt: „Markus Schoch ist ein Theologe mit weitem Blick, ökumenischer Erfahrung, diplomatischem Geschick, großem Herz und diakonischem Engagement. Sein Lebensweg hat ihn von Württemberg ins Baltikum, nach Russland und als Bischof nach Georgien geführt, zugleich immer in Rückbindung mit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Wir freuen uns, dass Markus Schoch diese vielfältigen und reichen Erfahrungen gerade in diesen besonderen Zeiten als Prälat in unserer Landeskirche einbringen kann. Dazu wünsche ich Gottes Geleit und Segen.“

In seiner Predigt über Joh. 21, 15 – 19 sagte Markus Schoch, der Auftrag Jesu an die Kirche sei es „Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Menschen begleitet und ermutigt werden, dass sie mit dem versorgt werden, was für Leib und Seele notwendig ist.“ Dieser Auftrag sei „an uns alle gerichtet“. Kirche sei „nicht um ihrer selbst willen da“, betonte Schoch und sagte weiter: „Kirche mit all ihren Ämtern und Strukturen, auch das Amt eines Prälaten, hat nur dann eine Daseinsberechtigung und hat nur dann eine Zukunft, wenn sie diesen Auftrag erfüllt: ‚Weide meine Schafe‘: sei bei den Menschen, sorge für sie, dass sie an Leib und Seele gestärkt werden.“

Kirche bringt Einsichten und Werte ein

Schoch beschrieb weitere Aspekte dieses Auftrags: „Kirche ist mit dabei, wo Menschen miteinander ringen, was denn der rechte Weg sei, der uns und unsere Erde in eine gute und lebenswerte Zukunft führt. Kirche hat da etwas zu sagen, bringt Einsichten und Werte ein, die sich aus der biblischen Sicht auf Gott und die Welt spei­sen.“ Kirche wisse „um die Ambivalenz vieler Entscheidungen, bei denen es oft nicht einfach nur ein schwarz oder weiß, ein richtig oder falsch gibt. Gerade weil Kirche um die letzten Dinge weiß, kann sie andere ermutigen, sich in Verantwortung vor Gott und den Menschen um die vorletzten Dinge zu kümmern.“

Der neue Prälat sparte in seiner Predigt auch schwierige Themen nicht aus: „Wir müssen uns der schmerzlichen Wahr­heit stellen, dass im Raum der Kirche furchtbares Unrecht geschehen ist, wo Menschen ihre Macht missbraucht und anderen an Leib und Seele Gewalt angetan haben. Wir müssen erkennen, dass die Kirche für viele Menschen in diesem Land an Bedeutung verliert. Dass sie die Antworten auf die Fragen des Lebens nicht mehr zuallererst bei uns als Kirche suchen.“ Das sei bitter, aber es schmälere nicht den Auftrag, den die Kirche habe, nahe bei den Menschen zu sein. Dabei wisse Kirche sich von Jesus Christus selbst getragen: „Ich kann in meinem Amt nur das in Wort und Tat bezeugen, was ein anderer für mich und für uns alle schon längst getan hat. Ich kann diesen Dienst heute nur annehmen, weil ich weiß, dass es Gottes Güte ist, die diese Welt und die mich trägt und erhält.“

Internationale Erfahrung

Markus Schoch, Jahrgang 1966, leitete seit 2017 als Bischof die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien und dem südlichen Kaukasus mit Gemeinden in Georgien, Aserbaidschan und Armenien. Von 2000 bis 2004 arbeitete er als Pfarrer im russischen Samara und als Propst für den Bereich Mittlere Wolga, sowie von 2012 bis 2017 in Riga als Pfarrer der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland.

Schoch studierte Theologie in Tübingen, Leipzig und Jerusalem und arbeitete nach seinem Ausbildungsvikariat in Kleingartach beim Dekan in Heidenheim sowie als Gemeindepfarrer an der Martinskirche in Sindelfingen.

Als Mitglied im Schwäbischen Albverein ist er in seiner Freizeit beim Wandern in der Natur unterwegs und lernt auf Reisen gerne andere Länder und Kulturen kennen.

Die Prälatur Reutlingen erstreckt sich von Freudenstadt bis auf die Schwäbische Alb und von Tuttlingen bis Leonberg. Sie besteht aus zwölf Kirchenbezirken mit rund 598.000 Christinnen und Christen in 392 Kirchengemeinden. Auf dem Gebiet der Reutlinger Prälatur liegen unter anderem Einrichtungen wie die Mariaberger Heime, die BruderhausDiakonie, ein Campus der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg/Reutlingen, die theologische Fakultät in Tübingen, das Stift Urach, die Liebenzeller Mission und das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm).

Der Investitur-Gottesdienst in voller Länge

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Video: Klarner Medien

TV-Beitrag über die Investitur von Markus Schoch

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16. Reutlinger Gespräch Wirtschaft-Kirche

M. Smetana

Unter dem Titel „Nachfolge – eine Herausforderung für Unternehmen und Kirche“ luden die Handwerkskammer Reutlingen und die Prälatur Reutlingen der Evangelischen Landeskirche zum 16. Reutlinger Gespräch Kirche und Wirtschaft in die Bildungsakademie Tübingen ein.

Der Gastgeber und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dr. Joachim Eisert sprach in seiner Begrüßung von „Herausforderungen einer erfolgreichen Übergabe von Unternehmen“. Was brauche es für einen gelingenden Generationenwechsel und was hilft Menschen in unsicherer Zeit Verantwortung zu übernehmen. Das waren die zentralen Fragen des Abends. Dass sich Nachkommen auch anderes entscheiden können, als den Familienbetrieb zu übernehmen, davon sprach Prälat Markus Schoch. Selbst die Bibel kenne eine solche Nicht-Betriebsübernahme. Laut Überlieferung wurde Jesus Wanderprediger und stieg nicht in den Zimmermannsbetrieb seines Vaters ein. 

Bei der Podiumsdiskussion ging es um persönliche Erfahrungen mit Nachfolge und Betriebsübernahme. Prälat Markus Schoch und Sylvia Weinhold, Geschäftsführerin Unternehmensberatung der HWK, sprachen mit drei jungen Meisterinnen und Meistern, mit einer gestandenen Unternehmerin und einem jungen Pfarrer über die Fragen einer Übergabe oder Übernahme und über ihre Erfahrungen mit „Nachfolge“. „Wenn es gut geht, folgen die Menschen ihrer Berufung“, so Weinhold. Was nicht zwingend bedeute, in das Familienunternehmen einzusteigen. Der Gerüstbauer Felix Thüringer entschied sich gegen die Übernahme des Familienbetriebs. „Der Wunsch war da, aber es war kein Muss“, so Thüringer. Er schätze die Vorteile des Angestelltenverhältnisses und die finanzielle Sicherheit. Nun suche sein Vater nach einem geeigneten Nachfolger für den Familienbetrieb. Für die Dachdecker- und Klempnermeisterin Julia Peetz war es lange nicht klar, dass sie in den Betrieb einsteigt.  „Ich arbeite mit Feuer und Flamme“, sagte die erfolgreiche Jungunternehmerin. Inzwischen ist sie im Betrieb eingestiegen und sieht sich in 10 Jahren in der Geschäftsführung. „Die Voraussetzungen sind gut, ich habe die Familie und gute Mitarbeiter an meiner Seite“, so Peetz. Der Dachdeckermeister Karl-Heinz Schwarzbach jr. hat sich im Vorfeld der Übernahme mit vielen Fragen beschäftigt. Der Fachkräftemangel, die finanzielle Belastung und die unsicheren Zeiten machten ihm die Übernahme nicht einfach. „Es war ein großer Druck da und die Angst, ob ich das schaffe“, berichtete Schwarzbach. Inzwischen habe sich sein Vater aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Schwarzbach jr. führt nun mit sechs Mitarbeitern den Betrieb, die Buchhaltung und das Büromanagement übernimmt nach wie vor die Mutter. Von einer zweifachen Übernahme berichtet die Alb-Gold Geschäftsführerin Irmgard Freidler. Nach dem überraschenden Tod ihres Mannes vor 13 Jahren wurde sie „plötzlich Chefin“. Inzwischen sind die beiden erwachsenen Söhne Teil der Geschäftsleitung und bereiten sich auf die Übernahme vor. Es gehe bei guter Übergabe innerhalb der Familie um das richtige Maß an Beraten und Loslassen, so sind sich alle einig. Ein bisschen anders gestaltet sich die Übernahme innerhalb der Kirche. Pfarrer Dr. Alexander Kupsch schätzt den klaren „cut“, den es bei einem Pfarrstellenwechsel gibt. Doch in der Kirche bedeute „Übernahme“ mehr als nur den Stellenwechsel. Es sei auch die Übernahme oder Nichtübernahme von langjähriger Tradition und Liebgewonnenem. Seine Entscheidung Pfarrer zu werden sei keine bewusste, sondern mehr „naives Interesse an der Arbeit und Freude am Thema“. Er bereue die Entscheidung nicht, staune aber immer wieder über die „verrückte Vielfalt“ im Pfarrberuf.

Sowohl die Arbeit in der Kirche als auch in der Wirtschaft könne sinnstiftend sein. Ein gutes Umfeld, Freizeit, der Austausch mit Gleichgesinnten, finanzielle Sicherheit, aber auch der Glaube können Halt und Kraft geben. „Es braucht jedenfalls viel Mut und Vertrauen seitens der Nachfolger aber auch seitens der Übergeber“, fasste Eisert das Gespräch und die Berichte am Ende der Veranstaltung zusammen und bedankte sich bei den Veranstaltern für die Organisation: IHK Reutlingen, Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer in Deutschland e.V. und Prälatur Reutlingen der Evangelischen Landeskirche Württemberg.

RTF1 berichtete über die Veranstaltung. 

Bericht auf der Seite der Handwerkskammer Reutlingen

Neujahrsgruß des Prälaten

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Text: Prälat Markus Schoch , Video und Produktion: Medienpfarrerin Magdalena Smetana, Musik: Asylpfarrerin Ines Fischer

Pfarrer Thomas Lehnardt in den Ruhestand verabschiedet

Pfarrer Thomas Lehnardt mit Prälatin Gabriele Arnold und Prälat Markus Schoch M. Smetana

Mit einem festlichen Abendgottesdienst in der Reutlinger Marienkirche am Tag des Erzengels Michael wurde Pfarrer Thomas Lehnardt aus dem aktiven Pfarrdienst verabschiedet und von seinen Aufgaben entpflichtet. Als Referent in den beiden Prälaturen Stuttgart und Reutlingen unterstützte er zuletzt Prälat i.R. Christian Rose, seinen Nachfolger Prälat Markus Schoch und die Stuttgarter Prälatin Gabriele Arnold. In ihrer Abschieds- und Dankesrede ging Arnold nicht nur auf die gemeinsame berufliche Zeit ein, in der sie ihn als gewissenhaften und wichtigen Begleiter und Berater schätzen gelernt hat. Sie sprach ebenso von ihrer langjährigen Freundschaft, die vor vielen Jahren in Israel begann. Anhand des Bildes „Am Eingang zum Tempelberg“ des Malers Gustav Bauernfeind sprach Lehnardt in einer sehr persönlichen Predigt von den Schwellen im Leben, die es zu bewältigen gilt. Die einzelnen Stationen seines beruflichen und privaten Lebens kamen zur Sprache genauso wie die Frage, wer denn im Himmelreich der Größte sei. „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“, so antwortet Jesus im Matthäusevangelium. Dass es in der Realität anders aussehe, das wissen die Referentinnen und Referenten allzu gut. Auch in der Kirche gebe es Hierarchien, genauso wie in der Politik. Lehnardt ermutigte die Menschen, miteinander die Lasten zu tragen und einander zu dienen. Fünf Begleiterinnen und Begleiter aus den verschiedenen Stationen seines Lebens sprachen dem scheidenden Pfarrer Segensworte zu. Am 30. September tritt Pfarrer Thomas Lehnardt in den Ruhestand und wird mit seiner Frau Bärbel einen neuen Lebensabschnitt in der Nähe von Darmstadt beginnen.

Besuch in Mariaberg

Der Reutlinger Prälat Markus Schoch (Mitte) ließ sich von Vereinsvorsitzenden Dekan Keinath (li.) sowie Vorstand Rüdiger Böhm (re.) über die Aufgaben und Herausforderungen des diakonischen Unternehmens Mariaberg e.V. informieren.Bildnachweis: Robert Zolling, Leitung Stabstelle Kommunikation Mariaberg

Zu einem ersten Besuch und Austausch kam der seit Mai 2022 im Amt befindliche Reutlinger Prälat Markus Schoch in das diakonische Unternehmen Mariaberg e.V. nach Gammertingen. Mariabergs Vereinsvorsitzender Dekan Marcus Keinath und Vorstand Rüdiger Böhm informierten den Prälat über die Arbeit und Aufgaben des Unternehmens. Zentrale Themen des Treffens waren die Herausforderungen Mariabergs durch die Vorgaben des Bundesteilhabegesetzes, die Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes auf die zukünftige Finanzierung des Unternehmens sowie die Bewältigung des Fachkräftemangels im Bereich der Eingliederungs- und Jugendhilfe. (August 2022)

Dekan Wolfgang Vögele in den Ruhestand verabschiedet

Prälat Markus Schoch mit Dekan Wolfgang VögeleBildnachweis: M. Smetana

Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 26. Juni wurde Wolfgang Vögele nach 17 Jahren im Amt als Dekan des Evangelischen Kirchenbezirks Leonberg in der Stadtkirche Leonberg verabschiedet. Die Johanneskantorei Leonberg unter der Leitung von KMD Attila Kalman und Kantor Georgios Zaimis begleitete den Gottesdienst mit alten und modernen Musikstücken.

Die Welt habe sich in den 17 Jahren verändert, doch die politische Lage sei in etwa ähnlich, wie 2005, als er in seinen Dienst eingesetzt wurde, so Vögele in seiner Predigt. Damals litt die Welt immer noch an den Folgen des Anschlags vom 11. September, heute leide sie im Angesicht des Angriffskrieges auf die Ukraine. Mit dem biblischen Wort aus den Klageliedern sprach er über die Ambivalenz der Klage und der Hoffnung. Beides habe seine Berechtigung und liege dicht beieinander. Die Klage verstehe er als leidenschaftlichen Protest gegen das Leiden und als Zeichen des Überlebens. Klage sei kein Jammern, sondern helfe durch die schwierige Zeit und reiche bis zum Trost, dass Gottes Barmherzigkeit immer wieder neu da sei. Gotteserfahrung heiße jedoch nicht, dass sich alles auflöst, sondern, dass wir manches aushalten müssen.

In seiner Ansprache würdigte Prälat Markus Schoch das fruchtbare Wirken von Vögele. Bildung und Diakonie lagen dem 65-jährigen sehr am Herzen, genauso wie Gottesdienste und Kirchenmusik. Vögele stehe an der Schwelle zwischen zwei Lebensabschnitten und bezog sich dabei auf eine Ansprache Vögeles bei der Bezirkssynode zu einer Bronze-Plastik namens „the step in-between“. Mit guten Wünschen entpflichtete Schoch den scheidenden Dekan und wünschte ihm Segen für den neuen Lebensabschnitt.

Im Anschluss rief Dekan i.R. Wolfgang Vögele seine engsten Mitarbeitenden und seine Familie nach vorne und dankte für die Unterstützung und Begleitung bevor es auf dem Kirchplatz die Möglichkeit für alle gab, sich bei einem Stehempfang mit Bläsermusik von Vögele und seiner Familie persönlich zu verabschieden.

Sprengelkonferenz der Prälatur Reutlingen

v.l.n.r. Dr. Johannes Weller (Vertretung Freudenstadt), Beatus Widmann (Balingen), Michael Karwounopoulos (Bad Urach-Münsingen), Tobias Geiger (Nagold), Ulrich Vallon (Sulz), Erich Hartmann (Calw), Dorothee Sauer (Codekanin Balingen), Prälat Markus Schoch, Elisabeth Hege (Tübingen), Wolfgang Vögele (Leonberg), Eberhard Feucht (Herrenberg), Markus Frasch (Böblingen), Norbert Braun (Bad Urach-Münsingen), Marcus Keinath (Reutlingen) Es fehlen: Sebastian Berghaus (Tuttlingen), Joachim Botzenhardt (Neuenbürg)Bildnachweis: M. Smetana

Am 20. Mai traf sich Prälat Schoch das erstemal mit Dekaninen und Dekanen aus der Prälatur Reutlingen im Matthäus-Alber­-Haus in Reutlingen.
Bei diesem Treffen ging es hauptsächlich um ein gegenseitiges Kennenlernen und die Terminplanung für eine Tour des Prälaten durch die Prälatur. 

Verleihung Staufermedaille

Bildnachweis: „Steffen Schlüter, Amt für Bildung, Kultur und Sport Rottenburg am Neckar“.

In einem kleinen Festakt in der Festhalle in Rottenburg am Neckar wurde am 19. Mai Frau Heidemarie Mattheis für ihre vielfälltigen Verdienste mit der Staufermedaille geehrt. Der Oberbürgermeister der Stadt Rottenburg Stephan Neher würdigte ihr Engagement, das sich nicht nur auf die Kirchengemeinde beschränke, sondern immer auch zum Wohle der Stadt sei. "Es gibt kaum ein Bereich, in dem Heidemarie Mattheis nicht engagiert wäre", sagte er. Sie sei ein Vorbild und ein Aushängeschild. 

In seiner Laudatio ging Prälat Markus Schoch auf die vielen Stationen ihres Ehrenamts ein, die schon vor der Wahl in den Kirchengemeinderat im Jahr 1989 begannen. Ob es die Kinderkirche war, die Kindergärten, der Neubau des Gemeindehauses, die Vesperkirche, die Asylarbeit, der Hospizdienst oder die Nachhaltigkeitsthemen. Auch in der Kirchengemeinde gäbe es überall Spuren von Heidemarie Mattheis und ihrem Engagement. 18 Jahre war sie Mitglied des Kirchengemeinderats, davon 2 Perioden als seine Vorsitzende. 

"Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert" - mit den Worten des Reutlingers Gustav Werner würdigte Schoch das Engagement von Mattheis und dankte ihr - auch im Namen aller Wegbegleiter:innen - für alles, was sie über viele Jahre und Jahrzehnte zur Tat werden ließ.

Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg für Verdienste um das Land Baden-Württemberg. Der Festakt wurde von Ensembles der Musikschule Rottenburg begleitet. 

Gottesdienst in der Gedenkstätte Grafeneck

Im Gottesdienst am am 16. Oktober 2022 gedachte Prälat Schoch in seiner Predigt der Opfer der NS-Euthanasie im Jahr 1940

GEA berichtete am 17. Oktober 2022

Predigt 



Wissenswertes über den Sprengel

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Die Schwaben stellen ihr "Ländle" gerne als Land der Dichter und Denker vor. "Der Schelling und der Hegel, der Uhland und der Hauff, das ist bei uns die Regel. Das fällt bei uns nicht auf."  

Der nicht ganz ernst gemeinte Vers spiegelt das gesunde Selbstbewusstsein der Württemberger wider. Viele kluge Köpfe haben ihre Ausbildung in der altehrwürdigen Universität Tübingen genossen. Im Evangelischen Stift haben nicht nur Theologen wie Bengel, Blumhardt oder David Friedrich Strauß ihre ersten Weihen bekommen. Auch Hegel, Hölderlin und Schelling wohnten in der "Theologenschmiede". In Stuttgart wird regiert, so sagt man, in Tübingen philosophiert.  

Der Kirchensprengel wird aber nicht von Tübingen aus geleitet. Die Prälatur hat ihren Sitz in der benachbarten ehemaligen freien Reichsstadt Reutlingen.

Der besondere Reiz der Reutlinger Prälatur ist ihre Vielfalt. Von der rauen Münsinger Alb über das Neckartal bis auf die Höhen des Nordschwarzwaldes, von Neuenbürg im Norden bis hin zur Donau und fast bis zum Bodensee erstreckt sich der Sprengel. Landwirtschaft prägt zwar weite Teile der Prälatur, doch die kargen Böden sichern schon lange nicht mehr allen Menschen ihr Auskommen.

Evangelischer Kirchenbezirk Neuenbürg Evangelischer Kirchenbezirk Calw Evangelischer Kirchenbezirk Nagold Evangelischer Kirchenbezirk Freudenstadt Evangelischer Kirchenbezirk Sulz Evangelischer Kirchenbezirk Leonberg Evangelischer Kirchenbezirk Böblingen Evangelischer Kirchenbezirk Herrenberg Evangelischer Kirchenbezirk Tübingen Evangelischer Kirchenbezirk Reutlingen Evangelischer Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen Evangelischer Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen Evangelischer Kirchenbezirk Balingen Evangelischer Kirchenbezirk Tuttlingen interaktive Landkarte der 12 Kirchenbezirke der Prälatur Reutlingen

Ein Netz mit vielen mittelständischen Betrieben hat sich gebildet. Feinmechanische Industrie, Werkzeug- und Maschinenbau sowie Textilbetriebe bilden Schwerpunkte. An Tüftlern wie dem genialen Erfinder und Pfarrer Philipp Matthäus Hahn hat es nie gefehlt. Der entwickelte 1769 eine astronomische Uhr, die nicht nur Tag und Stunde, sondern auch den Stand der damals bekannten Planeten anzeigt.  

Nicht nur die Landschaft in der Reutlinger Prälatur ist vielfältig, auch die Frömmigkeitsausprägungen zeigt viele Facetten. Auf einer Seite der Liberalismus der Universitätsstadt, andererseits der schwäbische Pietismus, der große Landstriche der Prälatur Reutlingen geprägt und für die Frömmigkeit Akzente gesetzt hat. Zur "Stunde" der Hahn'schen Gemeinschaft, der Süddeutschen und der Altpietisten geht man damals wie heute in der Regel zweimal die Woche. Die Mission, von jeher im Südwesten wichtiges Thema, hat mit Bad Liebenzell und Bad Sebastiansweiler, dem deutschen Refugium der Basler Mission, Zentren im Reutlinger Sprengel. 

Noch in der Nachkriegszeit haben sich die evangelischen und katholischen Schulbuben geprügelt. Heute arbeiten Protestanten und Katholiken in ökumenischen Arbeitskreisen zusammen. Nur einige Kilometer neckaraufwärts von Tübingen liegt in Rottenburg der Sitz des katholischen Bischofs. Vor allem die alemannischen Orte Richtung Bodensee sind katholisch.  

Eine Kirche ohne ihre Diakonie wäre undenkbar. Nicht zu vergessen sind deshalb die diakonischen Einrichtungen im Bereich der Reutlinger Prälatur wie die Mariaberger Heime, das Haus am Berg in Bad Urach oder die Sophienpflege in Tübingen. Im 19. Jahrhundert baute Gustav Werner unter dem Motto "Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert" in Reutlingen "christliche Fabriken" für behinderte Arbeiter auf.

Ansprechpartner

Markus Schoch

Markus Schoch

Prälat

Planie 35
72764 Reutlingen

Tel.
07121 490323
Fax
07121 470832
Mail
praelatur.reutlingen@elk-wue.de
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Magdalena Smetana

Magdalena Smetana

Medienbeauftragte der Prälatur Reutlingen

Hechingerstraße 13
72072 Tübingen

Tel.
07071 930459
Mail
medienpfarramt.reutlingen@elkw.de
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