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Bischöfe: Am christlich-islamischen Dialog trotz politischer Probleme festhalten

Stuttgart. Die Bischöfe der evangelischen Landeskirchen in Baden-Württemberg, Jochen Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe) und Frank Otfried July (Stuttgart) sehen den christlich-islamischen Dialog aufgrund der aktuellen politischen Lage erschwert. Dennoch sollten die Kirchen mit muslimischen Vertretern im Austausch bleiben, erklärten beide nach einem gemeinsamen Gespräch mit Muslimen am gestrigen Abend (13.3.) in Stuttgart.

„Bei dem Austausch ist deutlich geworden, dass die Bedingungen für die Begegnung von muslimischen und christlichen Gemeinden durch die politischen Bedingungen in den letzten Jahren schwieriger geworden sind“, erklärte Landesbischof July. Dies führe dazu, dass viele Muslime trotz nachbarschaftlichen Lebens in Deutschland das Gefühl hätten, immer noch „die Anderen“ zu sein. Die beiden Landeskirchen wollten deshalb ihr Engagement für ein besseres Miteinander verstärken. „Der Glaube ist eine Kraft, die Mut macht zur friedlichen Begegnung; das müssen beide Religionen immer wieder deutlich machen“, forderte Landesbischof Cornelius-Bundschuh. Beide Landesbischöfe verurteilten die weltweit wachsende Zahl gewaltsamer Übergriffe auf Gotteshäuser anderer Religionen, „seien es Synagogen, Moscheen oder Kirchen".

Die beiden evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg hatten sich mit muslimischen Verbänden aus Baden-Württemberg zum Gespräch getroffen. Von muslimischer Seite waren der Landesverband der Islamischen Kulturzentren, die Islamische Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg, die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken, die Gesellschaft für Dialog, das Zentrum für Islamische Theologie, die Christlich-Islamische Gesellschaft Karlsruhe und die DITIB vertreten.