Mit den Herausforderungen der Digitalisierung beschäftigt sich in unserer Landeskirche eine Arbeitsgruppe – bis Ende des Jahres wird sie gemeinsam mit Experten eine digitale „Road Map“ entwickeln. Auf dem Weg dahin schreiben Mitglieder dieser Arbeitsgruppe in unserem Blog über ihre Sicht auf Kirche und Digitalisierung. In diesem Beitrag: Stefan Werner, der Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats.
EMH/Gottfried Stoppel
„Die Digitalisierung sorgt für eine Revolution in unserer Arbeits- und Lebenswelt.“ Der Satz stammt nicht etwa aus der der landeskirchlichen Projektgruppe Digitalisierung oder gar von mir. Nein, er steht in dem Papier „Staat 4.0 – Digital, Souverän, Innovativ“, verabschiedet auf dem Nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung. In der deutschen Wirtschaft diskutiert man eine sogenannte smarte Fabrik mit intelligenten Maschinen. Auch die Sozialwirtschaft ist betroffen. Gearbeitet wird an digitalen Unterstützungssystemen in allen Bereichen in der Wirtschaft, der Verwaltung und auch in der Altenpflege.
Die Vorstellung ist gleichermaßen faszinierend wie furchterregend: In Zukunft könnten Senioren nicht mehr von Menschen, sondern von Robotern gepflegt werden. Japanische Firmen haben bereits Maschinen mit starken Armen und großen Kulleraugen entwickelt, die Patienten aus dem Bett heben und in den Rollstuhl setzen können. Demenzkranke werden GPS überwacht. Altenheime nützen die Möglichkeit, gefährdete Personen mit Sendern auszustatten. Auf diese Weise bekommt das Pflegepersonal mit, wenn sich Bewohner den Ausgängen nähern oder – außerhalb der Einrichtung – von ihren üblichen Spazierrouten abkommen. Überwachung ja, aber natürlich auch Freiraum, denn dies ermöglicht den Demenzkranken, sich geschützt autonom bewegen zu können.
Auch in der Verwaltung werden Szenarien des smarten Beamten entwickelt. Sein Arbeitstag beginnt um 8 Uhr mit einem Jour Fixe mit seinem Team. Wo? Am heimischen Küchentisch, denn der smarte Beamte nutzt sein Tablet, das er von seinem Arbeitgeber gestellt bekommt, da sein Dienstgebäude aus allen Nähten platzt. Home Office wird zur kostengünstigen Lösung. Nach dieser Besprechung macht sich bereits die Smartwatch bemerkbar: noch 45 Minuten bis zum nächsten Termin. Aber im sich selbst steuernden Dienstwagen hat der smarte Beamte ja noch genug Vorbereitungszeit.
Digitalisierung kann Freiräume öffnen und zugleich entmündigen.
Verheißung oder Schreckensvision oder beides zugleich? Digitalisierung kann Freiräume öffnen und zugleich entmündigen. Dennoch scheint die Digitalisierung aller Lebensbereiche nicht aufzuhalten zu sein. Der Staat muss sich zum Beispiel in seiner Verwaltung dieser Herausforderung stellen, man spricht von Verwaltung 4.0. Er muss zugleich Rahmenbedingungen schaffen, damit Digitalisierung nicht in die totale Überwachung führt. Und die Kirche? Sie befindet sich ebenfalls in einer Doppelrolle. Sie ist Teil der sich digitalisierenden Welt. Das birgt auch große Chancen beispielsweise bei der Nutzung digitaler Kommunikationsmöglichkeiten vor dem Hintergrund des kirchlichen Verkündigungsauftrags.
Auch der smarte Beamte wird künftig nicht nur in der Verwaltung der öffentlichen Hand anzutreffen sein. Die Kirche ist Teil der sich ändernden Arbeitsumwelt. Sie sollte kompetent mitreden und diese Lebenswelt unter Einbringung des christlichen Menschenbildes mitgestalten. Digitale Hilfen bei der Pflege von Alten und Betreuungsbedürftigen können selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Es gilt aber ethische Maßstäbe einer digitalisierten Arbeitswelt zu benennen. Hier muss sich die Kirche aktiv im Rahmen der anstehenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderung als wichtiger Akteur einbringen. Der neue technische Wandel muss Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen und menschenfreundlich sein, d.h. den Interessen der Menschen dienen. Jetzt bilden sich die Netzwerke zivilgesellschaftlich relevanter Akteure, die den Wandel gestalten und kritisch begleiten wollen. Wir als Evangelische Kirche in Württemberg sollten dabei sein und mitgestalten. Dazu muss man wissen worum es geht.
Die landeskirchliche Projektgruppe Digitalisierung stellt sich dieser Herausforderung. Beteiligen Sie sich mit an diesem Prozess! Wir freuen uns auf Ihre Einschätzung! Schreiben Sie uns ein paar Zeilen an digi@elk-wue.de.
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Zum Beginn des jüdischen Chanukka- oder Lichterfestes (7. bis 15. Dezember) hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs herzlich gegrüßt. Das Entzünden der Chanukka-Kerzen sei „ein Symbol für die Hoffnung“.
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