| Flüchtlinge

Aufruf zu mehr Anteilnahme

Die Dokumentation „Human Flow" läuft jetzt in deutschen Kinos

Was bedeutet es, fliehen zu müssen? Der chinesische Künstler und Regisseur Ai Weiwei bringt in seinem Film „Human Flow" den Zuschauern Einzelschicksale von Flüchtlingen näher. „Die Bilder der Menschen auf der Flucht gehen unter die Haut", sagt Diakoniechef Oberkirchenrat Dieter Kaufmann. Diakonie und Kirche setzen sich weiterhin für Flüchtlinge ein.

Ai Weiwei und Dieter Kaufmann nach der Filmvorführung von Human Flow in Stuttgart.EMH

Der chinesische Aktionskünstler Ai Weiwei (60) fordert mehr Anteilnahme am Schicksal von Flüchtlingen. Mit seinem Dokumentarfilm „Human Flow“ wolle er Menschen dazu bewegen, Flüchtlingen zu helfen und mit ihnen zu teilen, sagte er im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Film zeigt in 140 Minuten die Lebenssituation von Flüchtlingen in insgesamt 23 Ländern, darunter Griechenland, Frankreich, Deutschland, Bangladesch und die Türkei.

Die globalen Reaktionen auf die Migration seien noch sehr langsam und unbefriedigend, sagte der Künstler. „So viele Menschen haben ihr Leben und ihr Zuhause verloren und die Chance, ihren Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen.“ Es sei eine zivile Verantwortung, den weltweit rund 65 Millionen Flüchtlingen zu helfen. „Die Fluchtbewegung ist menschengemacht. Letztlich muss das Problem also auch von Menschen gelöst werden. “ Neben humanitärer Versorgung sei es wichtig zu begreifen, wie es zur weltweiten Flucht und Vertreibung gekommen sei. „Wir müssen an die Wurzeln der Ursachen gehen."

„Die Bilder der Menschen auf der Flucht gehen unter die Haut. Wir fühlen uns bestärkt darin, dass wir uns als Kirche und Diakonie für Flüchtlinge und die Bekämpfung der Fluchtursachen einsetzen.“

 

Dieter Kaufmann

Ai Weiwei betonte, dass er sehr persönliche Beweggründe für den Dreh seines Dokumentarfilms gehabt habe. „Ich bin selbst ein Emigrant." Im Jahr 2011 wurde er in Peking verhaftet und für mehrere Jahre unter Arrest gestellt. Seit zwei Jahren lebt er im Exil in Berlin und unterrichtet an der Universität der Künste. Er verwies zudem auf seinen Vater, den chinesischen Dichter und Regimekritiker Ai Qing, der in den 1950er-Jahren ins Zwangsexil geschickt wurde. „Ich habe einen sehr direkten Zugang zu Flüchtlingen." Durch seinen Film wolle er allerdings die Flüchtlinge direkt zu den Zuschauern sprechen lassen.

Ai Weiwei in Stuttgart

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Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)


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