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Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl: „Musik ist Erfahrung von Freiheit“

36. Festival Europäische Kirchenmusik gestartet

Gottesdienst und Festakt zur Verabschiedung von Landesbischof Frank Otfried July und Amtseinführung von Ernst-Wilhelm Gohl.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hielt die Predigt im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst in Schwäbisch GmündGottfried Stoppel

Das 36. Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd steht vom 12. Juli bis 4. August unter dem Motto „Freiheit“. Im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst hielt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl die Predigt. 

Im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst im Heilig-Kreuz-Münster am Freitag, 12. Juli 2024, sagte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl:

„Alle Lieder, die wir als christliche Gemeinde im Gottesdienst singen, haben ihren Ursprung in Ostern. Deshalb sind sie ganz auf der Freiheit gegründet. Freiheit vom Tod, von der Sünde aber auch Freiheit, vom Wahn uns Gottes Liebe oder den Wert unseres Lebens verdienen zu müssen, Freiheit von der Knechtschaft des guten Werks. Ostern ist die Freiheit zum neuen Leben. (…) 

Sünde meine in der Bibel, dass man sich selbst an Gottes Stelle setze. „Dass sich letztlich alles um mich und meine Interessen dreht. Dass ich Menschen missbrauche, weil mein Ich der Maßstab aller Dinge ist. Gut ist, was mir nützt oder: Gut ist, was der Partei nützt. So in mich verkrümmt, bin ich abgeschnitten von der Liebe Gottes. Sie gilt mir – obwohl ich so bin, wie ich bin.“ Die Liebe Gottes mache frei, umzukehren zu einem Leben in der Freiheit. „In mich verkrümmt, höre ich das nicht und meine alles allein schaffen zu können – und zu müssen. (…) Wer musiziert, wer singt, der weiß: So ins sich verkrümmt, ist es unmöglich zu singen. Musik ist Aufrichtung und Aufgerichtetwerden. Musik ist Erfahrung von Freiheit.“

Die christliche Gemeinde sei daher immer singende Gemeinde gewesen. „Das älteste Liederbuch – die Psalmen – haben wir von unseren jüdischen Geschwistern. Lob und Klage, Zweifel und Ermutigung – keine Stimmung ist den Psalmen fremd und sie bringen sie mit vielerlei Instrumenten vor Gott. Wo wir Musik hören, öffnen wir uns dem Klang der Stimmen und Instrumente. Wir gewinnen Abstand von den Gedanken, die in unserem Kopf kreisen. Wo wir selbst singen und musizieren, da lernen wir, einander und auch aufeinander zu hören. In jedem Gottesdienst erfahren wir das beim gemeinsamen Lied.“

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Münsterorganist Stephan Beck und von der Capella Vocalis Reutlingen unter der Leitung von Hermann Dukek. Neben Werken von Maurice Duruflé, Gottfried August Homilius und Ernani Aguiar erklang auch eine Komposition zum Festivalthema „Freiheit“ von Hermann Dukek. 
 

Über das Musikfestival Europäische Kirchenmusik
Das Festival Europäische Kirchenmusik wurde 1989 gegründet. Nach eigenen Angaben will es die für den Menschen wesentlichen Fragen musikalisch thematisieren. Raum für Besinnung und Musik-Erleben böten bedeutende Sakralbauten aus acht Jahrhunderten in und um Schwäbisch Gmünd. Die Ausrichtung orientiert sich an einem jährlich wechselnden Thema. Umfasst wird ein Repertoire vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von lokalen bis internationalen Ensembles, Spiritualität ausgehend vom Christentum in Richtung Weltreligionen und "freier" Spiritualität sowie die Einbeziehung verschiedener Kunstsparten. Laut Angaben des Veranstalters besuchen 15.000 Menschen pro Saison das Festival.


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