Diakonie: Hilfe für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien
Landesbischof Gohl ruft zu Spenden auf
Tausende Menschen sind bei dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ums Leben gekommen, viele tausende haben ihr Haus oder ihre Wohnung verloren. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl ruft zu Spenden für die Nothilfe vor Ort auf, an der sich auch die Diakonie Katastrophenhilfe beteiligt. Auch das Gustav-Adolf-Werk und die Evangelische Mission in Solidarität bitten um Unterstützung.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl bittet um Hilfe für die Opfer: „Was in der Türkei und Syrien passiert ist, diese Naturkatastrophe, ist furchtbar. Ich bitte Sie, für diese Menschen zu beten, dass sie Trost finden. Genauso wichtig ist aber, dass wir zusammenstehen und sie unterstützen. Dort leben kleine christliche Gemeinden, aber das gilt genauso auch für die muslimische Bevölkerung. In solchen Katastrophen spielt es überhaupt keine Rolle, was Menschen glauben, sondern dass ihnen geholfen wird. Und darum bitte ich Sie.“
Nach mehreren schweren Erdbeben am Montagmorgen hat die Türkei um internationale Hilfe gebeten. Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt zunächst 500.000 Euro für Nothilfemaßnahmen zur Verfügung. „Wir sind in Gedanken und Gebeten bei den betroffenen Menschen und bitten hier bei uns um Spenden, damit das Notwendige bereit gestellt werden kann“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Landesstelle der Diakonie Katastrophenhilfe.
Wie evangelische Gemeinden in Syrien helfen
Auch das Gustav-Adolf-Werk hat Beziehungen in die Region und zitiert auf seiner Facebook-Seite den Pfarrer einer evangelischen Gemeinde in Aleppo: „Es ist furchtbar, furchtbar, furchtbar! Dutzende Wohnhäuser in Aleppo sind komplett zusammengebrochen. Die Zahl der Toten steigt stündlich. Unsere Schulen sind beschädigt, Kirchen zeigen Risse", sagt Pfarrer Haroutune Selimian aus Aleppo. „Was wir nach dem Ende der Kämpfe in Aleppo in den letzten Jahren renoviert haben, ist alles wieder kaputt. Es ist schrecklich!“ Das Gustav-Adolf-Werk bittet um Hilfe für die betroffenen evangelischen Gemeinden in Syrien. Die Spendenmöglichkeitdes GAW finden Sie hier.
Besonders in der Stadt Aleppo in Syrien sind die Einrichtungen und Gebäude der Evangelisch-Armenischen Kirche und der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon betroffen. Beide Kirchen haben sofort Hilfe in Form von Unterkunft, Lebensmitteln und Decken zur Verfügung gestellt. Menschen, die vor dem Erdbeben auf die Straße geflüchtet waren, fanden Unterkunft in den Räumen der Armenisch-Evangelischen Kirche und im Aleppo College, einer Schule der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon.
„Die Menschen haben furchtbare Angst. Ihre Häuser sind zusammengebrochen, sie haben kein Zuhause mehr und wissen nicht wohin“, berichtet Pfarrer Haroutune Selimian, der die ganze Nacht mit Schutzsuchenden in der Kirche verbracht und Hilfe und Seelsorge geleistet hat.
Joseph Kassab, Generalsekretär der Evangelischen Kirche in Syrien und im Libanon schreibt: „In Aleppo hat unser College seine Türen geöffnet für Menschen, die Zuflucht suchen. Das Schulgebäude ist ein sicherer Ort. Es sind inzwischen mehrere Hunderte Menschen dort. Die Kirche sorgt für Lebensmittel und Wärme. Dasselbe gilt für die Stadt Latakia und weitere Orte in Syrien, wo die unsere Gemeinden Menschen aufnehmen. Für diese Menschen werden Matratzen und Decken benötigt sowie Dieselöl für Strom und Wärme. Es ist sehr kalt.“
„Wir rufen unsere Partner auf, uns eine helfende Hand auszustecken, damit wir den Menschen in Syrien helfen können“, appelliert Pfarrer Haroutune Selimian. „Wir sind froh, euch als Partner zu haben. Mit Gottes Hilfe wird es uns gelingen, auch diese schreckliche Katastrophe zu überstehen.“
DIe Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe
Zwei schwere Erdbeben nahe der türkischen Stadt Gaziantep haben mehrere tausend Menschenleben gekostet und zahlreiche Gebäude zum Einstürzen gebracht. Auch der Norden Syriens war stark betroffen, aus dem zahlreiche Opfer und Zerstörungen gemeldet wurden. „Die Zahl der Toten steigt rasant“, sagt Michael Frischmuth, Programmleiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Die Erde hatte gebebt, als die meisten Menschen in ihren Häusern waren und schliefen. Deshalb befürchten wir, dass noch viele weitere Tote und Verletzte unter den Trümmern geborgen werden.“
Die Diakonie Katastrophenhilfe steht mit Partnern in Syrien und in der Türkei in engem Kontakt, um Nothilfemaßnahmen schnell umzusetzen. Dafür hat das evangelische Hilfswerk in einem ersten Schritt 500.000 Euro bereitgestellt. Ein Team des türkischen Partners Support to Life (STL) ist auf dem Weg in die Region Hatay, die stark von den Erdbeben betroffen ist. „Es muss sichergestellt werden, dass die Überlebenden bei derzeit einstelligen Temperaturen eine Unterkunft finden“, sagt Bilge Menekse, Programmkoordinatorin der Diakonie Katastrophenhilfe für die Türkei.
Auch auf der syrischen Seite sind die Zerstörungen enorm. Aufgrund des Konflikts in dem Land waren bereits vor den Erdbeben hunderttausende Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aktuell erlebt das Land eine Energie- und Versorgungskrise. Die Partnerorganisation GOPA-DERD hat ebenfalls ein Team in die betroffenen Gebiete entsendet, um Bedarfe zu erheben und obdachlos gewordene Menschen zu versorgen. Laut ersten Angaben müsse vor allem der Gesundheitssektor unterstützt und Unterkünfte bereitgestellt werden.
„Ich kann die Gebrochenheit in meinem Leben zulassen, weil ich weiß, dass auch ich mit all meiner Bruchstückhaftigkeit, auch mit meinem Scheitern einfach in Gottes Liebe aufgehoben bin“, sagt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in diesem SWR-Gespräch über Karfreitag.
In seiner Osterpredigt weist Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl auf die Heiligkeit des menschlichen Lebens hin und warnt vor gesellschaftlichen Risiken: „Eine Gesellschaft, die meint, sich selbst das Leben zu verdanken, verliert am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.“
„Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod, der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit“, sagt Landesbischof Gohl in seiner Osterbotschaft. Im Video nimmt er Sie mit auf den Birkenkopf bei Stuttgart, wo nach dem 2. Weltkrieg große Mengen Fassadentrümmer aufgeschüttet wurden.
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Nach den Angriffen der Hamas auf die israelische Bevölkerung ist die humanitäre Lage der Menschen in den betroffenen Gebieten dramatisch. Medikamente, Wasser und Lebensmittel fehlen. Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg, bittet um Hilfe.
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