Jugenddiakoniepreis: „Das macht unsere Kirche lebendig“
Landesbischof Gohl würdigt die Trägerinnen und Träger
Sechs diakonische Projekte haben den vom Diakonischen Werk Württemberg, dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg und den Zieglerschen ausgelobten Jugenddiakoniepreis erhalten. Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten insgesamt 3.500 Euro. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl ermutigt zum Weitermachen.
Landesjugendpfarrer Matthias Rumm (links) und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl (rechts) gratulieren Julia Lofink.Bild: Annalena Joßberger
Bereits zum 17. Mal wurde das vielfältige soziale Engagement junger Menschen in Württemberg gewürdigt. Beworben hatten sich Gruppen und Einzelpersonen, die sich in ihrer Freizeit für ein soziales Projekt engagieren – sei es im kirchlich-diakonischen Bereich, in einem Verein, als Azubis, Studierende oder selbst organisiert. Der erste Platz ist jeweils mit 1.000 Euro dotiert, der zweite Platz mit 500 und der dritte Platz mit 250 Euro.
„Unsere Gesellschaft braucht Euch!“
In seinem Grußwort wandte sich Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl an die sechs Gewinnerinnen und Gewinner: „Unsere Gesellschaft braucht Euch! Das stärkt den Zusammenhalt. Und: Das macht unsere Kirche lebendig.“ Es sei „wichtig, dass wir miteinander auch in Zukunft Erfahrungen von Gemeinschaft machen. Gemeinschaft, die aus dem Glauben kommt. Wie wichtig diese Gemeinschaft ist, haben wir während der Coronazeit wieder neu gelernt.“
Und weiter sagte Gohl, er habe „höchsten Respekt“ vor Jugendlichen, die sich in ihrer Freizeit unbezahlt engagieren, „aktiv werden, Ideen entwickeln, andere mit ins Boot holen und an der Umsetzung arbeiten“ und sich dabei auch durch Rückschläge nicht beirren lassen. Und er ermutigte die Jugendlichen: „ Ich bin beeindruckt! Macht so weiter und ganz herzlichen Dank!“
Julia Lofink gründete einen Treff für queere Jugendliche.Bild: DWW / Privat
Altersklasse der 13- bis 17-Jährigen: Erster Preis für LGBTQ-Projekt
In der Altersklasse der 13- bis 17-Jährigen erhielt den ersten Preis Julia Lofink für ihr Projekt „Förderung der Selbstakzeptanz von LGBTQ-Jugendlichen“. Nachdem sie geeignete Räumlichkeiten für einen Queeren Jugendtreff in Schwäbisch Hall gefunden und das Angebot über Social Media bekannt gemacht hatte, organisiert sie dort seit Jahresbeginn regelmäßige Veranstaltungen zu Themen wie Geschlechtsidentität, Menschenrechte oder Psychische Gesundheit.
Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde das Heimerdinger Projekt "Pump Track" für die Planung und den Bau eines Fahrradparcours. Wichtig war den jungen Engagierten dabei, dass auf dem von der Kirchengemeinde gepachteten Grundstück ein Ort der Begegnung entsteht, an dem sich Jugendliche treffen und ihre Freizeit gemeinsam verbringen können.
Den dritten Platz in dieser Altersklasse belegte das Projekt „Help for Blau-Gelb“ aus Ellwangen, bei dem Schülerinnen und Schüler in zahlreichen Aktionen Spenden für Menschen in und aus der Ukraine gesammelt haben. Daneben organisierten sie weitere Angebote wie einen Spielenachmittag für geflüchtete Kinder und eine Brotback-Aktion, an der sowohl geflüchtete ukrainische als auch Familien mit russischer Migrationsgeschichte beteiligt waren.
Samuel Ramm gibt bei seinen Filmprojekten mit Jugendlichen alles ...Bild: DWW / Privat
Altersklasse der 18- bis 27-Jährigen: Erster Preis für Filmprojekte in der offenen Jugendarbeit
In der Altersklasse der 18- bis 27-Jährigen erhielt den ersten Preis Samuel Ramm für sein ehrenamtliches Engagement in der Offenen Jugendarbeit der Apis, Evangelischer Gemeinschaftsverband, in Stuttgart. Dort organisiert er Filmworkshops, die Kinder und Jugendliche ermutigen, selbst aktiv und kreativ zu werden und so ihre Potenziale zu entdecken. Die Filme werden gemeinsam konzeptioniert, gedreht und geschnitten; auch die Dialoge und die Musik werden von den Jugendlichen selbst entwickelt.
Der zweite Preis ging an „Come together“ aus Filderstadt. Der offene Treff richtet sich vor allem an junge Erwachsene, die ohne Eltern und Familienangehörige aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Sie erhalten dort praktische Hilfestellung bei Fragen und Problemen, können vor allem aber auch mit anderen jungen Erwachsenen über ihre teils traumatischen Erfahrungen ins Gespräch kommen.
Die „Jungen Gerlinger“ wurden mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Die parteilose Gruppierung will die Wünsche und Ideen der jüngeren Bevölkerung vermehrt in die Kommunalpolitik der Stadt Gerlingen einbringen. Über entsprechende Themen wird in einem eigenen Podcast berichtet; vor jeder Sitzung des Gemeinderates sind alle eingeladen, aktuelle Themen zu diskutieren und zu bewerten.
Getragen und finanziell unterstützt wird der Jugenddiakoniepreis von der Diakonie Württemberg, dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, den Zieglerschen, der Stiftung Diakonie Württemberg, dem Jugendradio bigFM und der Evangelischen Bank. Der Preis wird jährlich für das soziale Engagement junger Menschen in den Altersgruppen von 13 bis 17 Jahren und 18 bis 27 Jahren vergeben. Der Jury gehörten neben Vertreterinnen und Vertretern der Träger, von kirchlicher und verbandlicher Jugendarbeit sowie des SWR auch zwei Preisträgerinnen aus den vergangenen Jahren an.
In seinem Grußwort zur dreitägigen Tagung „Antisemitismus heute“ vom 24. bis 26. September im Seminarhaus Schönblick in Schwäbisch Gmünd hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl Antisemitismus scharf verurteilt. Hier finden sie den vollständigen Text des Grußworts.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Weihbischof Thomas Maria Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart) haben im Gottesdienst aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Leonberger Seehauses gemeinsam gepredigt und dessen Arbeit mit jungen Straftätern gewürdigt.
Prof. Dr. Gerhard Hennig feiert am 25. September seinen 85. Geburtstag. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagt über den früheren Oberkirchenrat, er habe vielen Pfarrerinnen und Pfarrern den Blick für den württembergischen Gottesdienst mit all seinen Chancen geöffnet.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesbischöfin Dr. Heike Springhart (Baden) und der Journalist Michel Abdollahi haben bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Hospitalhof über die gesellschaftliche Bedeutung von Religion und Religionsunterricht diskutiert.
Die landeskirchliche Sprachförderung für Kinder nach dem Denkendorfer Modell feiert 50jähriges Bestehen. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Bedeutung dieser Arbeit und Eva Fieweger (ptz) erklärt im Interview, wie das Denkendorfer Modell funktioniert.
Angesichts der schweren Konflikte in der Region Berg-Karabach hat Kirchenrätin Dr. Christine Keim ein Friedensgebet verfasst. Die christlichen Kirchen in Deutschland haben zudem gemeinsam eine Stellungnahme veröffentlicht, die Sie ebenfalls hier finden.
Karin Pöhler ist neue württembergische Landesfrauenpfarrerin. Sie möchte „das Engagement und die Kompetenzen von Frauen in unserer Kirche sichtbar machen und stärken und Räume für Frauen öffnen, in denen sie ihre eigene Spiritualität ausprobieren und finden können.“
„Beeindruckt von der Vielfalt der lutherischen Kirchen“ und das Erleben, „wie der Geist Gottes uns Kraft und Hoffnung gibt“ – diese und mehr Eindrücke der württembergischen Delegierten von der Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB) finden Sie hier.
In ihrem Wort zur Interkulturellen Woche 2023 (24. September bis 1. Oktober) setzen sich die württembergische Landeskirche und das Diakonische Werk Württemberg dafür ein, dass alle Menschen Räume haben, in denen sie ein Leben in Würde führen können.
Das EJW, der CVJM Baden und die Missionarischen Dienste der badischen Landeskirche laden am 23. September Gründerinnen und Gründer nach Stuttgart ein. Damit sind Menschen gemeint, die Ideen für kirchliche Start-Ups und neue Gemeindeformen entwickeln.
Digitale und analoge Gemeindearbeit optimal verknüpfen – das ist das Ziel eines neuen Social-Media-Konzeptes für Kirchengemeinden der Landeskirche. Für die zweijährige Förderung können sich Kirchengemeinden jetzt bewerben. Nico Friederich erklärt das Konzept
Vikarin Charlotte Horn ist in den Rat des Lutherischen Weltbundes gewählt worden. „Der Lutherische Weltbund setzt sich für eine gerechtere, friedliche und versöhnte Welt ein. Daher ist es eine große Ehre für mich, in den Rat des LWB gewählt worden zu sein“, so Horn.