Württembergisches Wort thematisiert Folgen des Kriegs und eine adäquate Flüchtlingspolitik
In ihrem Württembergischen Wort zur bundesweiten Interkulturellen Woche 2022 (25. September bis 2. Oktober) setzen sich die Evangelische Landeskirche in Württemberg und das Diakonische Werk Württemberg für eine „menschenrechtlich orientierte europäische Flüchtlingspolitik“ und den Zusammenhalt in einer Gesellschaft der Vielfalt ein. Unten auf dieser Seite finden Sie den Volltext des gemeinsamen Wortes sowie eine Liste mit vielen Beispielen für Veranstaltungen der Interkulturellen Woche in Württemberg.
„2022 ist die Welt in dramatischer Weise zu einem noch weniger friedlichen Ort geworden“, schreiben Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel und Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, in ihrer Botschaft. Der Krieg gegen die Ukraine „hat uns das Leid und Leiden von Menschen sehr nahe gebracht“. Er wirke sich in der ganzen Welt aus in Hunger, Energiekrisen, großen Teuerungen und der Unterbrechung von Lieferketten. Im bevorstehenden Winter müssten Flucht und Migration, Energiekrise und Teuerungen zusammen betrachtet werden. Dafür brauche es ein solidarisches und starkes Europa.
Kirche und Diakonie stehen an der Seite der Opfer
Besonders gelte es nun, „Spaltungstendenzen in der Gesellschaft“ zu wehren, indem Ungleichheiten vermieden würden und diese „nicht zum Nährboden für Spaltung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Extremismus“ werden zu lassen. „Als Kirche und Diakonie stehen wir an der Seite derjenigen, die zur Zielscheibe von verbaler und tätlicher Gewalt werden.“ Dabei sehe man auch in die eigenen Strukturen – Diskriminierung und Rassismus müssten auch in Kirche und Diakonie thematisiert werden.
Schutzsuchende dürften nicht weiter unter menschenunwürdigen Bedingungen vor den Toren Europas ausharren müssen, heißt es in der Botschaft weiter. Landeskirche und Diakonie fordern eine „beschleunigte Umsetzung“ des im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellten Landesaufnahmeprogramms für diese Menschen sowie die Aufnahme von Schutzbedürftigen aus Afghanistan, für die Deutschland ebenso eine Verantwortung trage.
Dank an die Ehren- und Hauptamtlichen
Noller und Heckel danken für das große Engagement vieler Akteure und Akteurinnen, den ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie, „die sich für Solidarität, Zusammenhalt, sozialen Frieden, eine offene Gesellschaft und die Belange und Rechte benachteiligter Menschen einsetzen“. Herzlich bedanken sich die beiden Mitglieder der Kirchenleitung, Heckel und Noller, für die große Spendenbereitschaft für Hoffnung für Osteuropa, Brot für die Welt und die Diakonie Katastrophenhilfe. Mit großem Respekt blicken sie auf die kirchlich-diakonischen Partner in den Ländern Osteuropas wegen deren Aufnahme Geflüchteter und auf die vielen Projekte und Initiativen im Globalen Süden wegen ihres Wirtschaftens in Anpassung an die Folgen des Klimawandels und ihrer Aktivitäten zu Bildung, Empowerment und dem Eintreten für die Rechte der indigenen Bevölkerung.
Raum der Ermutigung
Noller und Heckel bezeichnen mit dem Gemeinsamen Wort der Kirchen in Deutschland die Interkulturelle Woche als „Raum der Ermutigung“. Das Motto der Woche #offengeht mache Mut zum Gestalten einer offenen Gesellschaft.
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„Wir beten, dass die zerstörende Gewalt ein Ende nimmt“
Die Landeskirchen in Württemberg und Baden haben den Jüdinnen und Juden im Land Grüße zum Pessach-Fest übersandt. Darin nehmen Landesbischof Gohl und Landesbischöfin Springhart Bezug auf den Angriff der Hamas wie auch auf den Raketenangriff des Iran auf Israel.
Bei einer religionspolitischen Tagung der SPD-Bundestagsfraktion am 12. April in Berlin unter dem Titel „Mehr Zuversicht! Mit Hoffnung die Zeiten wenden“ betonte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, wer die Verwurzelung in Jesus Christus spüre, werde für andere zur Hoffnung.
Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"
"Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.