Brief des Landesbischofs Dr. h. c. Frank Otfried July an die Gemeinden
Viele Gläubige vermissen die Feier des Abendmahls schmerzlich, die in vielen Gemeinden seit Beginn der Pandemie nicht mehr stattfinden kann. Im Blick auf Ostern hat sich Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July dazu nun an die Gemeinden gewandt. Hier lesen Sie den Brief im Wortlaut.
Liebe Schwestern und Brüder,
mit einem „großen Erdbeben“ (Mt 28,2) wird die Mitte des österlichen Geschehens verbunden. Jesu Grab ist nicht mehr der Ort der Trauer, Gott hat seinen Sohn von den Toten auferweckt. Menschlichen Augen verborgen, weil geblendet vom Glanz Gottes.
Mit diesem österlichen Aufbruch wird der Grund unseres Glaubens und der Kirche Jesu Christi gelegt:
Christus ist auferstanden! Diese Grundbotschaft des Glaubens aller Welt weiterzugeben ist unsere Mission. Sie verbindet uns in der einen Kirche Jesu Christi, die wir in der bunten Vielfalt der Kirchen in der Ökumene sich widerspiegeln sehen und an der wir teilhaben. Die eine große Erschütterung hat die Welt neu geordnet. Die Verkündigung des Gottesreichs mitten in der Welt erstreckt sich auch über die Grenze des sichtbaren Todes unter uns hinaus.
Was sich vor einem Jahr noch niemand vorstellen konnte, ist Realität: Die Corona-Pandemie ist noch längst nicht überwunden. Die Einschränkungen im Alltag sind beträchtlich. Gerade in diesen Tagen steigen wieder die Zahlen und die Prognosen sehen im Moment nicht erfreulich aus. Auch in diesem Jahr werden wir die Passions- und Osterzeit nicht wie gewohnt begehen und feiern können. Soweit es die Inzidenzen zulassen, kann aber, anders als 2020 im Rahmen von Präsenzgottesdiensten, auch das Heilige Abendmahl gefeiert werden. Mir ist bewusst, dass dies auch besondere Vorbereitungen braucht und manche Umstände macht. Ich danke allen, die in den vergangenen Monaten Gottesdienste unter diesen Umständen organisiert, vorbereitet und gefeiert haben.
Die Frage, wie wir unter den Bedingungen dieser Pandemie in der Karwoche und an Ostern das Heilige Abendmahl über die aktuell geltenden Regelungen (https://www.elk-wue.de/corona unter AZ_50.10_Nr._50.10-03-V52_5.1 Regelungen zur Gottesdiensten und Empfehlungen zu Veranstaltungen - neu 1) hinaus auch digital feiern können, beschäftigen die Landessynode und den Oberkirchenrat schon seit geraumer Zeit.
Die Synode hat am 20. Februar 2021 einen Studientag zu Fragen des digitalen Abendmahls veranstaltet. Ich danke dem Theologischen Ausschuss für alle Vorbereitungen. Die Referate dieses Studientags hat die Landessynode bereitgestellt. Ich begrüße es sehr, dass diese Texte allen Interessierten zur Verfügung stehen und ich ermuntere dazu, diese Texte zu lesen und zu studieren. In dieser Frage ist es wichtig, zu einer breit getragenen Akzeptanz in unserer Landeskirche zu kommen. Im Theologischen Ausschuss der Landessynode sind die verschiedenen Positionen und Gesichtspunkte im Anschluss vertieft worden. Es besteht gegenwärtig weitgehende Einigkeit zwischen Theologischem Ausschuss und Oberkirchenrat in den wesentlichen Aspekten, die für die Feier des Heiligen Abendmahls konstitutiv sind und auch bei allen weiteren Überlegungen zu beachten sind:
Die Bereitung des Mahls mit Brot und Wein oder Traubensaft
Die Lesung der Einsetzungsworte
Der Zusammenhang von Wort und Zeichen: „Dies ist mein Leib / Blut“
Der Zuspruch-Charakter der Spendeworte: „Für euch / dich gegeben / vergossen“
Der Gabe-Charakter von Brot und Wein: „Nehmt und esst“
Die Gemeinschaft nicht nur mit Christus durch den Empfang der Gaben, sondern auch untereinander als Gemeinde im Heiligen Geist
Die Leitung durch eine von der Landeskirche beauftragten Person
Es ist aber auch deutlich geworden, dass viele Fragen einer weiteren Klärung bedürfen und der hier begonnene Klärungsprozess im Zusammenspiel mit der Evangelischen Kirche in Deutschland und den Theologischen Ausschüssen der VELKD (Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands), der UEK (Union Evangelischer Kirchen) sowie der GEKE (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa) erfolgen sollte. Viele Gespräche sind hier im Gang.
Im Gespräch mit den Synodalen und den Mitgliedern im Oberkirchenrat ist mir bewusst geworden, dass eine schnelle Änderung der Abendmahlsordnung weder dem Sakrament noch den Anliegen der Menschen gerecht wird.
Es liegt in meiner Verantwortung als Landesbischof, auf der einen Seite die ökumenische Dimension von Kirche in dieser Frage stark zu machen. Wir sind als württembergische Kirche nicht allein das Maß, sondern in dieser entscheidenden Frage auch auf das Gespräch mit den Geschwistern in den Kirchenbünden und Gemeinschaften angewiesen. Auf der anderen Seite tragen wir gemeinsam in Kirchengemeinden, Kirchenbezirken und in der ganzen Landeskirche die Verantwortung für die innere und äußere Ordnung unserer Landeskirche und sehen auch die seelsorgerlichen Herausforderungen, wie die verschiedenen Überlegungen und Erwartungen in einigen Kirchengemeinden.
Die Feier des Heiligen Abendmahls ist ein großer Schatz für uns. Christus lädt uns an seinen Tisch ein. Der Empfang von Brot und Wein, die Gemeinschaft mit Gott und untereinander ist Anlass zur Freude und Dankbarkeit. So bedarf es eines besonders sensiblen Umgangs mit diesem Sakrament. Machen wir uns bewusst, dass Gott es ist, der durch sein Wort Menschen gerecht spricht, Gemeinschaft stiftet und für das Leben in dieser Welt stärkt.
Ich danke Ihnen für den sorgsamen Umgang mit dem Heiligen Abendmahl, für Ihre Verantwortung vor Ort.
Als Christen dürfen wir die Erschütterungen des Lebens im österlichen Licht sehen. Auch die Corona-Pandemie, derer wir alle überdrüssig sind und die unser Leben nun seit einem Jahr mitbestimmt. Der Tod will uns seine Macht zeigen, wir bekennen hingegen, dass Jesus Christus „das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.“
Ich danke Ihnen, dass Sie unter diesen Umständen Wege suchen und gehen, um das Evangelium weiterzugeben, auch dieses Jahr in der Passions- und Osterzeit.
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