| Landeskirche

Wie Kinderkirche Corona trotzt

Kreative Ideen aus unserer Landeskirche

Ihr Kinderlein, kommet? In Corona-Zeiten ist Kinderkirche schwierig. Doch überall im Land machen entwickeln findige Teams kreativ und einfallsreich Angebote für den christlichen Nachwuchs, die den strengen Hygiene-Regeln genügen. 

Das Logo der Kinderkirche in der EKDelk-wue.de

Im Frühjahr konnte aufgrund des Lockdowns keine Kinderkirche stattfinden. Der erste digitale Kindergottesdienst in Württemberg ist daher entstanden - durchgeführt von Landespfarrer Frank Widmann und live gestreamt aus Beilstein bei Heilbronn. Das Angebot gibt es auf EKD-Ebene immer noch jeden Sonntag - auch über Weihnachten und darüber hinaus - unter www.kirchemitkindern-digital.de.

Regeln wie bei den Erwachsenen

Kindergottesdienst vor Ort ist derzeit erlaubt - doch es gelten die gleichen strengen Hygienemaßnahmen wie für den Gottesdienst der Erwachsenen. Manche Gemeinden verzichten lieber auf die sonntägliche halbe Stunde mit Mundschutz, Abstand und ohne Singen. Gleichzeitig werden viele Teams kreativ und finden vielfältige neue Möglichkeiten - auch im Blick auf Weihnachten. „Wir als Landesverband für Kindergottesdienst haben die ganze Zeit Ideen gesammelt und ins Land geschickt, zum Beispiel bei www.kinderkirche-wuerttemberg.de, und hoffen, dass wir die Gemeinden damit gut unterstützen konnten“, sagt Widmann.

„Wir haben ein hochmotiviertes Team erfahrener Mitarbeiter“, sagt der Pfarrer der Tübinger Stiftskirchengemeinde, Kim Apel. Derzeit bemalen zwölf Kinder in vier verschiedenen Räumen des Gemeindehauses Lamm große Stoffbahnen mit Krippenfiguren. Die Banner werden dann aus den Fenstern des Gemeindehauses ausgerollt, während die Kinder unten an Mikros verteilt passende Sprechrollen übernehmen.

So erscheint ein Engeltransparent am Dachfenster, in deren Rolle Kinder unverkleidet die Verkündigung übernehmen. Die Hirten sind zunächst im ersten Geschoss zu sehen und wandern dann in den dritten Stock, wo das Banner mit der Krippe ausgerollt ist. Der Gedanke dahinter: Die Weihnachtsgeschichte soll für alle, insbesondere für die Kinder, gut zu sehen sein.

Inzwischen hat die Stiftskirchengemeinde zwar beschlossen, an Heiligabend keine Gottesdienste mit Gemeindepräsenz zu feiern, aber das vertikale Krippenspiel soll aufgezeichnet und digital verwendet werden, so Pfarrer Kim Apel. Infos dazu gibt's bei der Kirchengemeinde. Das Video des Krippenspiels ist hier zu sehen: https://youtu.be/gYldgdR6aSA.

Kinderkirche to go

Die Teams der bisher vier Kinderkirchen der Evangelischen Kirchengemeinde Fellbach hatten für den Start ins neue Schuljahr eine gemeinsame Aktion entwickelt: vier Stationen an den vier Kirchen, die von 14 bis 16 Uhr von Mitarbeiterinnen betreut wurden. Etwa 50 bis 60 Kinder kamen, teilweise mit Eltern, um eine Geschichte zu hören, zu basteln, zu spielen und einen Imbiss zu genießen. Als klar wurde, dass auch im Herbst keine „normale“ Kinderkirche möglich sein würde, wurde diese Erfahrung als coronataugliches Modell umgesetzt.

Zwischen Herbst- und Weihnachtsferien gibt es jeden Sonntag im Eingangsbereich einer der Kirchen die Möglichkeit, bei Mitarbeitern etwas abzuholen - mal eine Vorlage für ein Fensterbild zum Selberbasteln, mal einen Lebkuchen mit Rezept zum Nachbacken, mal eine Geschichte oder eine Überraschung zum Vierten Advent. „Es ist eine Art Kinderkirche to go“, erzählt die ehrenamtliche Mitarbeiterin Gerlinde Steffan.

Digitale Kinderkirche

Rottenburg am Neckar kann seit Ostern, unterbrochen durch die Schulferien, eine eigene digitale Kinderkirche aufweisen. Den Arbeitsaufwand dafür schätzt Pfarrerin Stefanie Luz auf zehn bis zwölf Stunden wöchentlich. „Es geht nur mit einem großen Herz für die Kinderkirche“, sagt sie. Ihr Mann Karlheinz gestaltet zumeist den Rahmen, Sohn Jonathan ist technisch versiert und erfahren mit Aufnahmen. Kinderkirchenmitarbeiterinnen gestalten die biblische Geschichte mit Biegepüppchen, Playmobil, Lego, digitalem Malen und geben Bastelanregungen.

Die Einschaltquoten seien unterschiedlich. „Als die Konfirmanden mit Minecraft eine biblische Geschichten verfilmten, hat das wieder einen kleinen Hype gegeben“,  erzählt die Pfarrerin, die regelmäßig per E-Mail Grüße an die Familien verschickt, um unabhängig von Corona den Kontakt zu halten. In der geöffneten Kirche liegen adventliche Bastelangebote bereit. An den Adventssonntagen gibt es eine Präsenzkinderkirche, um das Krippenspiel zu proben, das als Film an Heiligabend gezeigt wird.

epd / Uta Rohrmann

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