Württembergische Pfarrer erzählen aus ihrer neuen Heimat
Weihnachten in Deutschland verbinden viele mit Kerzen, Glühwein oder sogar einem Spaziergang im Schnee. Wie aber feiert man Weihnachten in Namibia oder Indonesien? Marie Neumann hat mit Pfarrern und Pfarrerinnen aus Württemberg gesprochen, die für die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) weltweit im Einsatz sind. Jede Woche beantworten drei von ihnen eine Frage zur Weihnachtszeit in ihrer neuen Heimat. Dieses Mal:
An welchen deutschen Weihnachtsbräuchen halten Sie auch im Ausland fest?
Sven von Eicken aus Loßburg im Schwarzwald ist Pfarrer für Deutsche in Namibia. Offiziell liegt seine Gemeinde in der Kleinstadt Okahandja. Oft fährt er in Gebiete weit außerhalb der Stadt, um deutsche Farmbesitzer zu besuchen und Gottesdienste auf deren Gut abzuhalten. Er lebt seit 2010 mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern in Afrika.
von Eicken: Auch wenn die Temperaturen an Weihnachten über 30 Grad betragen, bestehe ich auf Kerzen für die festliche Stimmung. Deswegen ist es an Heiligabend unerträglich heiß in unserem Wohnzimmer. Die langen Wachskerzen verbiegen sich und schmelzen unter der Hitze noch schneller, aber Weihnachten ohne Kerzenschein kann ich mir nicht vorstellen!
Jutta Seifert war noch bis diesen August Pfarrerin in Stuttgart-Heumaden. In Indonesien ist sie jetzt Pfarrerin für deutschsprachige Protestanten in Jakarta und auf Bali. Ihre erwachsenen Kinder leben in Deutschland.
Seifert: Ich freue mich sehr, dass meine Tochter mich über Weihnachten besuchen kommt. Weihnachten ganz ohne Familie wäre doch irgendwie nicht das gleiche. Sie bringt mir auch Stollen und Marzipan mit, denn beides gibt es hier nicht zu kaufen. Zum Fest gehört es für mich einfach dazu, einen schönen saftigen Stollen anzuschneiden. Außer mir mag den zwar keiner, aber Tradition ist Tradition. In Deutschland spiele ich in der Adventszeit immer Weihnachtslieder auf dem Klavier. An Heiligabend werde ich das in meinem neuen Pfarrhaus an dem Keyboard tun, das mir mein Vorgänger glücklicherweise überlassen hat.
Christof Meyer lebt mit Frau und Tochter in Andalusien. Dort arbeitet er als Urlaubspfarrer und kümmert sich um deutsche Touristen und Wahlspanier an der Costa del Sol. Der ehemalige Stuttgarter Pfarrer und seine Familie leben seit 2012 an der spanischen Sonnenküste.
Meyer: Was Heiligabend und das Weihnachtsfest angeht, sind wir ziemlich deutsch geblieben. In Spanien findet die Bescherung traditionellerweise erst am 6. Januar statt. Die Geschenke werden nicht vom Christkind gebracht und auch nicht vom Weihnachtsmann, sondern von den „Reyes“, den heiligen drei Königen. Das passt ja eigentlich gut zur Weihnachtsgeschichte nach Matthäus. Wir wollen auf die Geschenke und unser Weihnachtsfest am Heiligen Abend aber nicht verzichten und feiern als Familie weiterhin am 24. Dezember.
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Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"
"Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.