| Kirchenjahr

Damit Medizin wirkt

Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission versorgt Menschen im Kongo mit Medikamenten

Fastenzeit bedeutet auf Dinge zu verzichten, an denen man hängt. Sieben Wochen lang ohne Schokolade, Instagram oder Zigaretten auszukommen, ist eine Herausforderung. Viele Menschen auf der Welt müssen aber auf weit mehr verzichten als nur auf die kleinen Freuden des Alltags. Sie haben ihr Zuhause, ihre Lebensgrundlage oder ihre Familie verloren. Wir stellen Ihnen in der Fastenzeit jede Woche ein Projekt einer Spendenorganisation vor, mit der die Württembergische Landeskirche verbunden ist. Heute geht es um ein Projekt des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm), im Rahmen dessen Menschen im Osten des Kongo mit wirksamen Medikamenten versorgt werden.

Malaria ist im Kongo weit verbreitet. Viele Patienten müssen weite Wege gehen, um medizinisch versorgt zu werden. difäm

Die elfjährige Zouri lebt mit ihren Eltern in einem abgelegenen Dorf im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Seit Tagen geht es ihr schlecht, nachts kann sie nicht richtig schlafen und wacht oft schweißgebadet auf. Sie hat Krämpfe und wenn sie versucht aufzustehen, dreht sich alles und ihr wird übel. Sie hatte schon oft Malaria. Aber dieses Mal scheinen die Medikamente aus der Gesundheitsstation im Dorf nicht wie sonst zu wirken.

Tabletten ohne Wirkstoff

Jedes Jahr infizieren sich weltweit Millionen Menschen mit Malaria, Hunderttausende sterben an den Folgen der Infektion. „Bei einer Erkrankung sind die richtige Diagnose und die sofortige Behandlung mit wirksamen Medikamenten entscheidend“, sagt Richard Neci, Leiter der kirchlichen Zentralapotheke in der Stadt Bukavu im Ostkongo, ein Partner des Difäm mit Sitz in Tübingen. Doch in wirtschaftlich armen Ländern fehlen häufig die Möglichkeiten für Qualitätsanalysen der Arzneimittel. Dabei sind in vielen Ländern Afrikas neben Malariamitteln auch Antibiotika minderer Qualität oder gänzlich ohne Wirkstoffe im Umlauf, die nicht nur unzureichend wirken, sondern auch zu Resistenzen führen und starke Nebenwirkungen haben können.

Du Gott des Lebens: Wir bitten Dich für die Frauen, Männer und Kinder, die keine Chance auf eine gute Gesundheitsversorgung haben. Zeige Du Wege auf, wie die Ungerechtigkeit im Gesundheitsbereich überwunden werden kann, sodass alle Menschen im Krankheitsfall medizinische Hilfe und die notwendigen Medikamente bekommen können.

Schärfe unseren Blick für die Not in unserer Welt. Lass uns einander Begleiterinnen und Begleiter sein, die sich gegenseitig stützen, tragen und stärken.

 

Fürbitte von Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider

Mobiles Minilabor

Als Zouri sich trotz der Behandlung mit Tabletten nicht besser fühlt, bringt ihre Mutter sie ins nächste Krankenhaus. Nach fünf Stunden Fußweg über staubige Feldwege kommen sie erschöpft in der Klinik an. Lange warten sie vor dem Gebäude unter Bäumen zum Schutz vor der sengenden Hitze. Schließlich bringt sie ein Krankenpfleger in den kleinen Untersuchungsbereich. Die Medikamente lässt er durch die Zentralapotheke in Bukavu analysieren: Es können keine malariawirksamen Inhaltsstoffe in dem Präparat nachgewiesen werden. In einem Schnelltest stellt sich heraus, dass Zouris Medikamente keinerlei Wirkstoff enthalten. Die Zentralapotheke in Bukavu bestätigt das Ergebnis: Es können keine malariawirksamen Inhaltsstoffe in dem Präparat nachgewiesen werden. Mit den neuen Medikamenten geht es Zouri rasch besser. Sie wird nach wenigen Tagen aus der Klinik entlassen.

Im Minilabor testen Mitarbeiterinnen Medikamente auf ihre Wirksamkeit.difäm

Für die Qualitätskontrolle von Medikamenten stattet das Difäm Partnereinrichtungen mit mobilen Minilaboren aus. „Das Labor passt in einen Koffer, kann aber Leben retten“, erklärt Richard Neci. Arzneien auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen ist aber nur ein Teil der Arbeit des Difäm. „Noch immer ist es schwierig, die Beschaffung von Medikamenten bis in ländliche Gesundheitseinrichtungen sicherzustellen“, sagt Christine Häfele-Abah, Leiterin der Pharmazeutischen Projekte des Difäm. Deshalb unterstützt das Difäm seine Partner dabei, Versorgungsstrukturen aufzubauen und Labormaterialien, Geräte und Medikamente zu beschaffen. „Zudem schulen wir einheimisches Personal in Apotheken und Krankenhäusern in der richtigen Dosierung und der fachgerechten Lagerung der Medikamente“, berichtet Häfele-Abah. In Notsituationen springt das Difäm mit Hilfslieferungen ein und kauft Arzneien über lokale Zentralapotheken ein.

Anna Buck


Mehr News

  • Datum: 22.04.2024

    Innovationstag: Jetzt anmelden!

    Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.04.2024

    KI in der Gemeindearbeit einsetzen

    Was ist Künstliche Intelligenz und was ist damit anzufangen? Eignet sich KI auch für die Gemeindearbeit und wo konkret kann sie dort zielgerichtet angewendet werden? Mit diesen Fragen befasst sich am 16. Mai ein Online-Seminar des Evangelischen Medienhauses.

    Mehr erfahren
  • Datum: 19.04.2024

    „Konfirmanden ist Glaube wichtiger als Geschenke“

    Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    „Kirche mit Kindern“ ist einfach lebendig

    Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    Video: Multitalent mit Down-Syndrom

    Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.

    Mehr erfahren
  • Datum: 17.04.2024

    „Der Segen Gottes gilt uns allen“

    Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche Mariaberg bei Gammertingen hat am 13. April die ökumenische Woche für das Leben begonnen. Sie stellt unter dem Motto die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Segen, Mut & Traubenzucker

    In diesen Wochen stehen an vielen Schulen Abschlussprüfungen an - für Schülerinnen und Schüler eine stressige Zeit. Die Ev. Jugendkirche Stuttgart macht mit einem speziellen PrüfungsSegen Mut und stellt auch anderen Gemeinden Materialien zur Verfügung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Digitaler Notfallkoffer für die Seele

    Hilfe in persönlichen Krisenmomenten bietet die KrisenKompass-App der Telefonseelsorge fürs Handy und Tablet. Sie bietet Unterstützung, um schnell wieder auf positive Gedanken zu kommen oder bei Bedarf rasch professionelle Hilfe finden zu können.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Zum 200. Todestag von Beata Regina Hahn

    Vor 200 Jahren starb Beata Regina Hahn, die zweite Ehefrau des Mechanikerpfarrers Philipp Matthäus Hahn, Tochter von Johann Friedrich Flattich und Mutter der Schulgründerin Beate Paulus. Als Herausgeberin von Hahns Schriften prägte sie dessen Bild für viele Jahre.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    „Wir beten, dass die zerstörende Gewalt ein Ende nimmt“

    Die Landeskirchen in Württemberg und Baden haben den Jüdinnen und Juden im Land Grüße zum Pessach-Fest übersandt. Darin nehmen Landesbischof Gohl und Landesbischöfin Springhart Bezug auf den Angriff der Hamas wie auch auf den Raketenangriff des Iran auf Israel.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    Hoffnung wird durch Menschen vermittelt

    Bei einer religionspolitischen Tagung der SPD-Bundestagsfraktion am 12. April in Berlin unter dem Titel „Mehr Zuversicht! Mit Hoffnung die Zeiten wenden“ betonte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, wer die Verwurzelung in Jesus Christus spüre, werde für andere zur Hoffnung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 13.04.2024

    Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"

    "Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.

    Mehr erfahren
Mehr laden