09.01.2018 Mesnerdienst ist eine Herzensangelegenheit
|
Bezirke und Gemeinden
Mesnerdienst ist eine Herzensangelegenheit
In der Evangelischen Kirchengemeinde Aichwald gibt es nur ehrenamtliche Mesnerinnen und Mesner
Sie läuten die Glocken, kümmern sich um Blumenschmuck für die Kirche, sorgen dafür, dass Licht, Heizung und Mikrofone funktionieren, entzünden die Kerzen auf dem Altar, zählen die Kollekte und bringen das Geld zur Bank und reinigen das Gebäude: Mesnerinnen und Mesner tragen dazu bei, dass Gottesdienste reibungslos ablaufen und die Besucher sich im Gotteshaus wohlfühlen. In der Evangelischen Kirchengemeinde Aichwald wird dieser wichtige Dienst seit Jahren ehrenamtlich geleistet.
„Eigentlich wurde dieser ehrenamtliche Einsatz aus der Not geboren“, erzählt Margitta Hergert, die das Mesnerteam in Schanbach organisiert. Als man 1996 in der Teilgemeinde Krummhardt die Stelle des Mesners nicht mehr besetzen konnte, sprangen Ehrenamtliche ein. „Sie waren wohl die ersten in der Württembergischen Landeskirche“, vermutet Hergert. 2002 folgte Schanbach, 2005 Aichelberg und seit 2016 wird auch in Aichschieß der Dienst von einem ehrenamtlichen Team geleistet. Laut Evangelischem Mesnerbund in Württemberg gebe es außer in Aichwald nur noch in Schorndorf ehrenamtliche Mesner, sagt Hergert.
Deren Aufgaben sind vielfältig: Neben den Aufgaben rund um den Gottesdienst gilt es, kleinere Reparaturen durchzuführen oder mal eine Glühbirne zu wechseln, das Altartuch zu waschen, die richtigen Altarbehänge, die sogenannten Paramente anzubringen, Toiletten zu reinigen und Putzmittel oder Kerzen zu kaufen. Wird Abendmahl gefeiert, müssen Brot, Wein und Saft besorgt werden. Die Teams in den Aichwalder Teilorten sind unterschiedlich groß. Während sich für das kleine Krummhardter Kirchle drei Personen die Aufgaben teilen und nicht nur den Mesner- und Putzdienst übernehmen, sondern auch die Außenanlagen pflegen, werden in Aichelberg von neun und in Aichschieß von fünf Ehrenamtlichen nur die klassischen Mesneraufgaben erfüllt. In Aichelberg und Schanbach finden die meisten Gottesdienste statt. Für das mit 13 Frauen und drei Männern relativ große Team in Schanbach, das aber auch die größte Kirche zu betreuen hat, erstellt Margitta Hergert zweimal im Jahr einen genauen Dienstplan.
Der Begriff Mesner ist aus dem lateinischen „Mansionarius“ abgeleitet. Dies bedeutet „Hüter des Hauses“. Mesnerinnen und Mesner sind verantwortlich für die Pflege und Erhaltung der kirchlichen Gebäude. Die meisten Mesner tun ihren Dienst nebenamtlich. Während der Beruf einst nur von Männern ausgeübt wurde, sind es heute hauptsächlich Frauen. Mehr als 80 % der etwa 1400 Mitglieder des Württembergischen Mesnerbundes sind Frauen.
Er unterscheidet zwischen dem klassischen Mesnerdienst und dem Reinigen der Kirche. Einmal im Jahr wird zudem ein Großputz veranstaltet. Jeder im Team habe seine Vorlieben, die sie wenn möglich berücksichtige. Und jeder entscheidet, wie oft er zum Einsatz kommt. Entsteht eine Lücke, oder fällt jemand aus, springt Hergert oft selbst ein. Heiligabend und Silvester etwa seien schwer zu besetzen, sagt sie. Weil Beerdigungen nicht planbar sind, kümmere sich darum wie um vieles andere auch Angelika Scharpf, die flexibel einspringen kann. Andere übernehmen die Verantwortung für Hochzeiten, die einen großen Zeitaufwand bedeuten, weil die Gäste meist früh kommen und es anschließend nicht selten einen Stehempfang gebe. Manche Hochzeitspaare oder Musiker wollen auch in die Kirche, um zu proben. Dann müssen die Mesnerinnen und Mesner parat stehen, um die Türen zu öffnen und danach wieder abzuschließen. Die größte Herausforderung seien Gottesdienste wie Weihnachten, Hochzeiten oder Konfirmationen, an denen die Kirche richtig voll sei. Da gelte es, umsichtig zu sein. „Man muss tolerant sein, manchmal aber auch Grenzen setzen, etwa wenn sich Besucher während des Gottesdienstes unterhalten.“
Zugewandtheit, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein nennt sie als wichtige Eigenschaften eines Mesners. So werden die Gottesdienstbesucher in Aichwald an der Türe begrüßt und verabschiedet. Oft gebe es ein Lob für den Blumenschmuck oder gute Wünsche: „Da kommt viel zurück“, sagt die 62-Jährige.
Dass die Teams relativ stabil sind, schreibt Margitta Hergert, die 18 Jahre lang Kirchengemeinderätin war, der großen Motivation zu: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit. Wir fühlen uns unserer Kirche verbunden.“ Das zeige sich auch darin, dass die Leute bereit sind, sich lange im Voraus festzulegen. Damit jeder genau weiß, was zu tun ist, hat Hergert eine Checkliste erstellt. Ihr ist aber wichtig, dass jeder seinen Dienst eigenverantwortlich ausfüllen kann. Das drücke sich auch beim Blumenschmuck aus, bei dem jeder seine eigenen Vorlieben habe. Die Blumen kommen häufig aus den Gärten der Mesnerinnen und Mesner oder werden von Gemeindemitgliedern gespendet.
Der ehrenamtliche Dienst erspart der Kirchengemeinde jährlich knapp 17 000 Euro an Personalkosten. Alle Teams spenden diese Summe für Belange der Kirche. In Schanbach fließt das Geld stets in die Kirchenrenovierung.
Pfarrer Konrad Mohl ist vom ehrenamtlichen Mesnerdienst begeistert: „Das ist ein tolles Team von motivierten und sehr zuverlässigen Leuten. „Ich stand noch nie ohne Mesner da.“
Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.
Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.
Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.
Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden
In diesen Wochen stehen an vielen Schulen Abschlussprüfungen an - für Schülerinnen und Schüler eine stressige Zeit. Die Ev. Jugendkirche Stuttgart macht mit einem speziellen PrüfungsSegen Mut und stellt auch anderen Gemeinden Materialien zur Verfügung.
Hilfe in persönlichen Krisenmomenten bietet die KrisenKompass-App der Telefonseelsorge fürs Handy und Tablet. Sie bietet Unterstützung, um schnell wieder auf positive Gedanken zu kommen oder bei Bedarf rasch professionelle Hilfe finden zu können.
Vor 200 Jahren starb Beata Regina Hahn, die zweite Ehefrau des Mechanikerpfarrers Philipp Matthäus Hahn, Tochter von Johann Friedrich Flattich und Mutter der Schulgründerin Beate Paulus. Als Herausgeberin von Hahns Schriften prägte sie dessen Bild für viele Jahre.
„Wir beten, dass die zerstörende Gewalt ein Ende nimmt“
Die Landeskirchen in Württemberg und Baden haben den Jüdinnen und Juden im Land Grüße zum Pessach-Fest übersandt. Darin nehmen Landesbischof Gohl und Landesbischöfin Springhart Bezug auf den Angriff der Hamas wie auch auf den Raketenangriff des Iran auf Israel.
Bei einer religionspolitischen Tagung der SPD-Bundestagsfraktion am 12. April in Berlin unter dem Titel „Mehr Zuversicht! Mit Hoffnung die Zeiten wenden“ betonte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, wer die Verwurzelung in Jesus Christus spüre, werde für andere zur Hoffnung.
Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"
"Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.
Die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen hat schon früh einen Studiengang für populare Kirchenmusik eingerichtet und war damit in der EKD Vorreiter. Prof. Thomas J. Mandl und Prof. Patrick Bebelaar erklären, was das Besondere an der HKM ist.
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist zentrale Aufgabe von Politik, Kirche und Gesellschaft. Darauf verweisen die großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg anlässlich der am Samstag beginnenden ökumenischen „Woche für das Leben 2024“.