Schwesig: "Eine Herzensangelegenheit für evangelische Christen"
Die Evangelische Kirche in Stuttgart unterstützt die Israelitische Religionsgemeinschaft in Württemberg (IRGW) beim Kauf einer neuen Thorarolle. Stadtdekan Søren Schwesig, der Vorsitzende der Kirchenkreissynode Martin Dellit und Hospitalhofleiterin Monika Renninger überreichten jetzt ihren Nachbarn im Hospitalhof einen Scheck über 5.000 Euro.
Der IRGW-Vorstand, vertreten durch die Vorsitzende Prof. Barbara Traub M.A., Susanne Jakubowski und Michael Kashi, nahm gemeinsam mit dem Schirmherr der Spendenaktion, Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport der Landeshauptstadt Stuttgart, den Scheck auf dem neu gestalteten Synagogen-Platz entgegen.
So hat sich die Jüdische Gemeinde in Stuttgart zu einer Spendenaktion für eine neue Torarolle entschlossen, die seit fast einem Jahr bei Rabbiner Betzalel Yakont in Kfar Chadbad in der Nähe von Tel Aviv in Arbeit ist. Sie wird vom Rabbiner auf Pergament handgeschrieben und soll bis zu Simchat Thora, dem Fest der Thorafreude (26. September 2018), mit dem das Laubhüttenfest endet, fertig sein. Die letzten Buchstaben der neuen Thorarolle wird der Sofer, so nennt man einen jüdischen Thorarollenschreiber, dann vor Ort in Stuttgart bei der feierlichen Übergabe im September schreiben. Hinzu kommen noch ein Toramantel samt Krone zum Schutz der Thorarolle und zu deren Aufbewahrung im Thoraschrein. Die IRGW freut sich über weitere Spenden für das "Zentrum ihres Glaubens".
Die neue Thorarolle war notwendig geworden, da eine der alten nicht mehr "koscher", also nicht mehr einwandfei, in diesem Fall lesbar, war. Da während des "jüdischen Gottesdienstes" mehrere Textstellen aus der Thora, den fünf Büchern Moses, gelesen werden, würde ein ständiges Auf- und Abrollen einer einzigen Thorarolle zur Lesung der entsprechenden Textstellen zu lange dauern
Als evangelische Christen freuen wir uns, in einem guten Verhältnis zu unseren jüdischen Glaubensgeschwistern zu stehen. Dass eine neue Thorarolle benötigt wird, zeigt, dass das jüdische Gemeindeleben blüht. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, sie hierbei zu unterstützen", sagte Stadtdekan Søren Schwesig bei der Übergabe.
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