| Landeskirche

Rückblick auf das Reformationsjubiläum

„Baden-Württemberg liest Luther“

Ein Jahr lang feierte die Evangelische Landeskirche in Württemberg die Reformation. Zum Reformationstag blicken wir noch einmal auf ausgewählte Veranstaltungen zurück, wie zum Beispiel auf die Veranstaltungsreihe „Baden-Württemberg liest Luther“ mit ihrem Auftakt am 17. November 2016. Im Kursaal in Stuttgart-Bad Cannstatt wurde über die Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ diskutiert. 

Schauspieler Patrick von Blume gibt als Luther alles.EMH

Zu Beginn der Auftaktveranstaltung von „Baden-Württemberg liest Luther“ las der Schauspieler Patrick von Blume Passagen aus Martin Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ vor. Wobei „lesen“ stark untertrieben ist: Als Luther lief er die Bühne auf und ab, ballte die Fäuste, stampfte mit dem Fuß auf, sprach, schrie und flüsterte von der Freiheit eines Christenmenschen. Dabei verlieh er dem hochkomplexen Thema eine Leichtigkeit, die man bei der bloßen Lektüre des Textes kaum erwartet hätte. Von Blume wurde dabei musikalisch vom „Orchester der Kulturen“ unterstützt: Wichtige Thesen werden durch einen Trommelschlag unterstrichen, andere Passagen von Klavierbegleitung untermalt und lockerten somit Luthers Thesen zur Freiheit auf.

Die Idee hinter der Aktion war, über Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ ins Gespräch zu kommen. Und so wurde an diesem Abend nicht nur gelesen, sondern auch diskutiert. Dabei kam Landesbischof Frank Otfried July mit der muslimischen Landtagspräsidentin Muhterem Aras ins Gespräch und beleuchtete mit ihr die politische Dimension des Freiheitsbegriffs. Dr. med. Johannes Hub, Katholik und Facharzt für Psychosomatik, brachte die Perspektive innerlich unfreier Menschen ein, mit denen die evangelische Gefängnisseelsorgerin Susanne Büttner bei ihrer täglichen Arbeit zu tun hat. Die Reformationsbeauftragte Dr. Christiane Kohler-Weiß moderierte die Runde. Diskussions- und Gesprächsstoff lieferte Luthers Schrift genug.

Im laufenden Reformationsjubiläumsjahr wurde die Aktion auf Gemeindeebene in Einrichtungen, Gruppen und Kreisen weitergetragen. Dazu wurden Module etwa für Abendveranstaltungen oder Lektürekurse entwickelt, die bei der Durchführung Hilfestellung geben wollen. „‚Von der Freiheit eines Christenmenschen‘ ist eine der wichtigsten Schriften Martin Luthers“, sagte Kohler-Weiß. Diese Schrift auf Aktualität in Gesellschaft und in der Ökumene zu prüfen und zu debattieren, sei Ziel von „Baden-Württemberg liest Luther“ gewesen. Dafür hat die Reformationsbeauftragte eine Sonderausgabe von Luthers Schrift herausgebracht. Das Heft mit dem Titel „Von der Freiheit. Martin Luther lesen“ ist „zweisprachig“: Neben dem von Luther selbst verfassten Text gibt es eine Version in sogenannter „leichter Sprache“, die dem Anliegen der Inklusion Rechnung trägt und Menschen mit eingeschränktem Leseverständnis an der Aktion teilhaben lässt.

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„Freiheit ist eine Grundsehnsucht des Menschen und einer der höchsten Werte unserer Gesellschaft“, erklärte Kohler-Weiß. Deshalb lohne sich die Beschäftigung mit Luthers Freiheitsschrift – auch nach dem Reformationsjubiläum. Christinnen und Christen könnten in dieser Schrift wieder neu entdecken, welche Freiheit ihnen der Glaube schenkt, und darüber mit Menschen aller Konfessionen und Weltanschauungen ins Gespräch kommen.


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