Religion - ein gefragtes Fach

Bild: Tobias Frick / FUNDUS

Der Religionsunterricht ist der Ort in der Schule, an dem Kinder nach Gott fragen können, nach dem Woher, Wozu und Wohin des Lebens.

Wie kann mein Leben gelingen? Wie kann der christliche Glaube auch in Zeiten von Krisen, Misserfolg und Trauer helfen? Was bedeutet es, als Christ oder Christin in dieser Welt leben? Gibt es Wege, sie gerechter und friedlicher zu machen? Es geht um menschliche Erfahrungen mit Gott, auch in der Auseinandersetzung mit anderen Religionen.

Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, eigene Standpunkte zu entwickeln und in den Dialog mit unterschiedlichen Gedankenwelten zu treten.

Und sie lernen die eigene Kultur näher kennen, die vom Christentum geprägt ist: die Kirche im Ort, die Feste im Jahr, die lebensbegleitenden Feiern wie Taufe und Hochzeit oder die Rituale an Beerdigungen. Der Religionsunterricht bietet in besonderer Weise Raum und Zeit, sich all diesen Fragen und Themen zu stellen.

Um die Arbeit der mit Religionsunterricht befassten Organisationen und Lehrerinnen und Lehrer zu unterstützen, sowie Eltern und Schüler und Schülerinnen zu informieren, haben wir als Service eine besondere Seite eingerichtet: www.kirche-und-religionsunterricht.de

Dort finden Sie Informationen für

und als Ansprechpartner

Der Religionsunterricht in Zahlen

An öffentlich-allgemeinbildenden Schulen sowie an Beruflichen Schulen im Bereich der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wurden im Schuljahr 2020/21 jede Woche rund 24.000 Stunden Evangelische Religionslehre erteilt. Rund 7.500 Stunden (rund 35 Prozent) davon sind von kirchlichen Lehrkräften erteilt worden. Der Anteil der staatlich erteilten Wochenstunden ist von 56,4 Prozent im Schuljahr 1997/98 auf aktuell rund 65 Prozent gestiegen. 

Die Gesamtschülerzahl an den öffentlich-allgemeinbildenden Schulen ist, wie auch die Zahl der Schüler im evangelischen Religionsunterricht, gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken. Auffallend ist dabei der kontinuierlich sinkende Anteil evangelischer Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschülerschaft (aktuell ca. ein Drittel gegenüber 41,8 Prozent im Schuljahr 2007/2008). Dem gegenüber steht eine stetig wachsende Schülerzahl, die – da sie nicht der Landeskirche angehören – auf eigenen Wunsch am evangelischen Religionsunterricht (RU) teilnehmen. Ihr Anteil beträgt rund 31 Prozent der insgesamt am evangelischen RU teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Hier ist ein leichter Anstieg innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren zu verzeichnen. Dies dürfte aber mit den durch die Corona-Pandemie nötig gewordenen anderen und zeitlich begrenzten Unterrichtsformaten zu erklären sein.

Die Anzahl der Abmeldungen vom evangelischen Religionsunterricht ist seit Jahren stabil und liegt derzeit bei etwa vier Prozent. 

Rund 15.000 evangelische Schülerinnen und Schüler (rund acht Prozent aller ev. Schülerinnen und Schüler) an den öffentlich-allgemeinbildenden können vorwiegend aufgrund regionaler Gegebenheiten keinen ev. Religionsunterricht erhalten. Auch hier war pandemiebedingt und wegen der damit verbundenen Regelungen ein Zuwachs innerhalb von zwei Jahren zu verzeichnen. 

Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht ist eine besondere Regelform des konfessionellen Religionsunterrichts. Er zielt darauf ab, ein vertieftes Bewusstsein der eigenen Konfession im Spiegel der anderen Konfession zu schaffen. Im Wechsel zwischen evangelischen und katholischen Lehrpersonen wird eine authentische Begegnung mit der jeweils anderen Konfession ermöglicht.

Im Schuljahr 2020/21 wurden an öffentlich allgemeinbildenden Schulen im Bereich der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart rund 700 Anträge auf konfessionell-kooperativen Religionsunterricht genehmigt.

Aufgabe Unterrichtsversorgung

Staatliche und kirchliche Lehrkräfte helfen mit, dass die fast eine Million Schülerinnen und Schüler in allen Bereichen in Baden-Württemberg guten Religionsunterricht (evangelisch und römisch-katholisch) erhalten. Nur durch den Einsatz kirchlicher Lehrkräfte kann die Unterrichtsversorgung gewährleistet werden. Die Kirchen setzen dabei in erheblichem Umfang (rund 35 Prozent) kirchliche Lehrkräfte ein.

Ansprechpartner für die einzelnen Schularten finden Sie in unserem Dienstleistungsportal.