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„Eine ungewohnte und schwierige Übung“

Evangelische Landesbischöfe ermuntern zu Solidarität und Hoffnung in der Krise

Karlsruhe/Stuttgart. Die evangelischen Landesbischöfe in Baden und Württemberg nehmen in ihrem Karfreitagswort die Veränderungen in den Blick, die durch die Corona-Pandemie über die Gesellschaft hereingebrochen sind. „Die Nachrichten und Bilder in diesen Tagen erschüttern uns, weil Menschen leiden und viele sterben“, sagen Professor Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh (Baden) und Dr. h. c. Frank Otfried July (Württemberg) in der gemeinsamen Botschaft an die evangelischen Christinnen und Christen im Land.

Der Karfreitag 2020 führe uns „zu den Leidenden dieser Welt, den Menschen, die um Angehörige trauern, die an Covid-19 verstorben sind, zu denen, die Angst vor der Infektion haben, zu denen, die kaum noch Kraft haben in Pflege und Medizin, zu denen, die öffentliche Verantwortung tragen“, so die beiden Bischöfe weiter. Der Blick gehe auch in die Kriegs- und Konfliktgebiete dieser Welt, zu Menschen auf der Flucht, in die Flüchtlingslager.

Zugleich weisen Cornelius-Bundschuh und July auf die gesellschaftlichen Auswirkungen der Krise hin: „In den vergangenen Jahren waren wir Christen inmitten einer vielfältigen Gesellschaft immer wieder herausgefordert, zu dieser Karfreitagsstille einzuladen.“ In diesem Jahr ist dies anders: „Nun zwingt ein unsichtbares Virus alle in eine manchmal gespenstische Stille. Für eine Gesellschaft, die so hochtourig und laut unterwegs ist, eine ungewohnte und schwierige Übung.“

Doch die beiden Landesbischöfe belassen es nicht bei einem Blick auf das Schwere dieser Tage: „An Karfreitag sprechen wir unseren Glauben aus, dass Gott selber bis in die Tiefe des Todes mit uns Menschen geht. Gott ist auch, wo wir nicht mehr glauben können. Wir sterben nicht ins Nichts, sondern in Gott.“