Sachsenheim/Geislingen. Die Bibel bewegt - und zwar im wörtlichen Sinne: Bei interaktiven Seminaren unter dem Motto „Tour durch die Bibel“ können sich die Teilnehmer mit Hilfe von Bewegungen durch die einzelnen Teile der Heiligen Schrift „navigieren“. Ortstermin in Hohenhaslach bei Sachsenheim.
„Schöpfung“ - sprechen die Seminarteilnehmer im Chor und stellen mit ihren Händen eine Weltkugel dar, indem sie diese zu einem Kreis nach oben führen. „Sündenfall“ - die Hände sacken nach unten. „Sintflut“ - die Finger bewegen sich langsam wie steigendes Wasser nach oben.
So lassen sich die ersten sechs Kapitel des Alten Testaments zusammenfassen - und bleiben durch die Bewegungen von „Tour durch die Bibel“ leicht in Erinnerung.
Bewegung als Gedächtnisstütze
Seit mehr als 30 Jahren bietet Thorsten Brinkmann aus Geislingen an der Steige (Landkreis Göppingen) in Kirchengemeinden Tageskurse an, in denen er den Aufbau und die Kerninhalte des Alten oder des Neuen Testaments vermittelt - und zwar mit einer Abfolge von Bewegungen als Gedächtnisstütze. Die Internationale Seminararbeit „Walk Thru the Bible“ lernte der methodistische Pastor während seines Magisterstudiums in den USA kennen.
Von dort brachte er das Konzept „inklusive Choreographie“ nach Deutschland, wo er 1989 eine erste Tour durch das Alte Testament anbot.
Hand aufs Herz
Neben den Bewegungen erhält in dem Seminar jedes biblische Buch einen Schlüsselbegriff, das den Inhalt des Buches zusammenfasst. So geht es im 2. Buch Samuel hauptsächlich um König David und im Sprüchebuch um die Weisheit, erfahren die Bibel-Touristen.
Schritt für Schritt kommen mehr Bewegungen hinzu, die dann in Kleingruppen eingeübt werden. Immer wieder lachen die Teilnehmer, wenn man beispielsweise im Richterbuch bei Simson seine Muskeln spielen lassen soll oder die Hand aufs Herz legt, wenn wenig später die Liebesgeschichte des biblischen Buches Rut folgt.
Mehr als 10.000 Teilnehmer
Inzwischen sind laut Brinkmann allein im deutschsprachigen Raum bereits mehr als 10.000 Teilnehmer durch die Bibel getourt - entweder bei ihm oder einem seiner drei Kollegen. Auch eine spezielle Bibelkunde für Kinder ab dem Grundschulalter wird seit kurzem angeboten.
Von den USA ausgehend wird diese Seminararbeit in über 50 Sprachen und 130 Ländern angeboten - überall mit exakt denselben Bewegungen. 2019 ist der alttestamentliche Teil der bewegten Bibelkunde, die sich nun „AT Live“ nennt, völlig neu konzipiert worden. Im Herbst dieses Jahres werde es dann ein auch ein völlig überarbeitetes Seminar für das Neue Testament geben, kündigt Brinkmann an.
Bibel-Kenntnisse schwinden
Der Theologe beobachtet, dass vor allem bei jüngeren Teilnehmern das biblische Wissen in den letzten Jahren rapide abgenommen hat. Viele seien es kaum noch gewohnt, sich mit fortlaufenden Bibeltexten zu beschäftigen.
Auch in Gottesdiensten werde immer mehr thematisch gepredigt und dabei meist auf bekannte und beliebte Texte zurückgegriffen. Dies trage dazu bei, dass immer mehr Christen mit vielen Personen und Orten der Bibel nichts mehr anfangen können.
Altes Testament „sträflich vernachlässigt“
Vor allem der erste Teil der Heiligen Schrift, das Alte Testament, werde oft sträflich vernachlässigt, stellt der Seminarleiter fest. Dabei sei es wichtig, das Alte Testament zu kennen, weil das Neue Testament auf diesem aufbaut. Wenn das Johannes-Evangelium zum Beispiel von Jesus als dem „Lamm Gottes“ spricht, „das die Sünden der Welt trägt“, könne das ohne die Opfervorschriften und die Kenntnis des jüdischen Passahfestes kaum verstanden werden, ist Brinkmann überzeugt.
40 Bewegungen zu lernen
Der Bibelsport lässt nicht nur den Puls höher schlagen, sondern auch die Grauen Zellen werden aktiviert. „Das ist echtes Gehirnjogging!“, gibt ein Teilnehmer zu. Immerhin sind bei dem Seminar für das Alte Testament insgesamt rund 40 Bewegungen zu lernen, die hintereinander abgespult werden - von „Schöpfung“ - bis zu einem Kreuz, das auf Jesus und das Neue Testament hinweisen soll. „Die Bewegungen haben mir geholfen, wichtige Inhalte zu verinnerlichen. Man bekommt Lust, sich wieder mehr mit der Bibel zu beschäftigen“, bilanziert eine junge Frau.
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