| Gesellschaft

Vesperkirchen-Saison erreicht Stuttgart

Warme Mahlzeiten, Begegnungen und diakonische Angebote

So voll darf in dieser Saison keine Vesperkirche sein. Im Gegenteil. Manche müssen sogar ausfallen.Monika Johna

Stuttgart. Nach dem Auftakt der Vesperkirchen-Saison 2019/20 im November ist nun auch die Vesperkirche Stuttgart startklar. Der Eröffnungsgottesdienst findet am Sonntag, 19. Januar, ab 10 Uhr in der Leonhardskirche statt. Bis zum 7. März ist die Vesperkirche täglich sieben Stunden lang ein „Zuhause auf Zeit“.

1995 hatte in der Stuttgarter Leonhardskirche erstmals eine Vesperkirche im Land geöffnet: Bedürftige erhalten seitdem dort nicht nur warme Mahlzeiten in der kalten Jahreszeit, sondern auch Raum für Begegnungen und Gespräche. Zudem gehören in den meisten der aktuell 34 Vesperkirchen in Baden-Württemberg auch diakonische Beratungen, ein Kulturprogramm, der Besuch eines Friseurs oder auch besondere Gottesdienste zum Angebot.

Die Leonhardskirche.Joachim Köhler/CC BY-SA 3.0

„Lebendige und gastfreundliche Kirche“

„So stellen wir uns eine lebendige und gastfreundliche Kirche vor. Eine Kirche, in der die Menschen füreinander da sind, miteinander ins Gespräch kommen, einander zuhören, sich gegenseitig trösten und ermutigen und miteinander lachen“, hatte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, zum Auftakt der aktuellen Vesperkirchen-Saison betont. Von den 34 Vesperkirchen-Orten befinden sich 30 in Württemberg und vier in Baden; zwölf Angebote erfolgen in ökumenischer Zusammenarbeit zwischen evangelischen und katholischen Gemeinden.

Den Auftakt der aktuellen Saison machten im November Ellwangen und Biberach/Riß, in anderen Gemeinden wie Calw, Ehingen oder Esslingen starten die Angebote erst im März.

Einander dienen

In Stuttgart, am Ausgangsort der Vesperkirchen, stammt das Motto der siebenwöchigen Aktion aus dem 1. Petrus 4,10:  „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“

Dekanin Elke Dangelmaier-Vinçon aus Zuffenhausen.Werner Kuhnle

„Doch was heißt eigentlich dienen?“, fragt sich die neue Zuffenhausener Dekanin Elke Dangelmaier-Vinçon, die für den Arbeitsbereich Diakonie in der Evangelischen Kirche in Stuttgart zuständig ist. „In einer Gesellschaft, in der es darum geht, das Beste für sich selbst herauszuholen, klingt das diesjährige Motto sehr fremd. Da kommt die Andere, der Andere in den Blick. Was kann ich ihr geben? Eine wechselseitige Beziehung und ein heilsamer Blickwechsel - geben statt nehmen oder haben“, so die Dekanin weiter.

Auch Künstler Harald Birck gibt in der Vesperkirche Stuttgart 2020 sein Bestes. Er startet eine Kunstaktion, bei der er an zwei Tagen die Gäste der Vesperkirche modelliert. Er „dient“ den Gästen, indem er sie in Ton abbildet und diese dabei erleben, dass sie nicht abgeschrieben, sondern als Gottes Ebenbild geschätzt sind.

Hunderte Helfer im Einsatz

Allein für die Stuttgarter Vesperkirche sind in diesem Jahr 43 Gruppen mit mehr als 800 Helferinnen und Helfer im Einsatz - sie schmieren Vesperbrote, kümmern sich um die Essens- und Getränkeausgabe, bedienen die Teilnehmer oder verrichten den Spüldienst.

Schirmherrin der diesjährigen baden-württembergischen Vesperkirchen-Aktion ist Gerlinde Kretschmann, die Ehefrau von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Bereits beim ersten Stuttgarter Weihnachtssingen am 22. Dezember war sie als Schirmherrin aufgetreten.


Mehr News

  • Datum: 19.04.2024

    „Konfirmanden ist Glaube wichtiger als Geschenke“

    Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    „Kirche mit Kindern“ ist einfach lebendig

    Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    Video: Multitalent mit Down-Syndrom

    Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.

    Mehr erfahren
  • Datum: 17.04.2024

    „Der Segen Gottes gilt uns allen“

    Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche Mariaberg bei Gammertingen hat am 13. April die ökumenische Woche für das Leben begonnen. Sie stellt unter dem Motto die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Innovationstag: Jetzt anmelden!

    Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Segen, Mut & Traubenzucker

    In diesen Wochen stehen an vielen Schulen Abschlussprüfungen an - für Schülerinnen und Schüler eine stressige Zeit. Die Ev. Jugendkirche Stuttgart macht mit einem speziellen PrüfungsSegen Mut und stellt auch anderen Gemeinden Materialien zur Verfügung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Digitaler Notfallkoffer für die Seele

    Hilfe in persönlichen Krisenmomenten bietet die KrisenKompass-App der Telefonseelsorge fürs Handy und Tablet. Sie bietet Unterstützung, um schnell wieder auf positive Gedanken zu kommen oder bei Bedarf rasch professionelle Hilfe finden zu können.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Zum 200. Todestag von Beata Regina Hahn

    Vor 200 Jahren starb Beata Regina Hahn, die zweite Ehefrau des Mechanikerpfarrers Philipp Matthäus Hahn, Tochter von Johann Friedrich Flattich und Mutter der Schulgründerin Beate Paulus. Als Herausgeberin von Hahns Schriften prägte sie dessen Bild für viele Jahre.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    „Wir beten, dass die zerstörende Gewalt ein Ende nimmt“

    Die Landeskirchen in Württemberg und Baden haben den Jüdinnen und Juden im Land Grüße zum Pessach-Fest übersandt. Darin nehmen Landesbischof Gohl und Landesbischöfin Springhart Bezug auf den Angriff der Hamas wie auch auf den Raketenangriff des Iran auf Israel.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    Hoffnung wird durch Menschen vermittelt

    Bei einer religionspolitischen Tagung der SPD-Bundestagsfraktion am 12. April in Berlin unter dem Titel „Mehr Zuversicht! Mit Hoffnung die Zeiten wenden“ betonte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, wer die Verwurzelung in Jesus Christus spüre, werde für andere zur Hoffnung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 13.04.2024

    Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"

    "Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.

    Mehr erfahren
  • Datum: 12.04.2024

    Klassik und Pop Hand in Hand

    Die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen hat schon früh einen Studiengang für populare Kirchenmusik eingerichtet und war damit in der EKD Vorreiter. Prof. Thomas J. Mandl und Prof. Patrick Bebelaar erklären, was das Besondere an der HKM ist.

    Mehr erfahren
Mehr laden