| Geistliches

Erntedank: Was das gerade heute bedeutet

Württembergischer Landesbischof predigt im Berliner Dom

Stuttgart/Berlin. Der württembergische Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July hat zu einem dankbaren und verantwortungsvollen Umgang mit Nahrungsmitteln aufgerufen. July predigte zum Erntedankfest am Sonntag, 6. Oktober, im Berliner Dom - und nannte den „respektlosen Umgang mit Lebensmitteln, die zu unglaublichen Mengen in den Müll“ geworfen werden, einen Skandal.

Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July (Archivfoto)EMH/Gottfried Stoppel

In seiner Predigt schlug July einen weiten Bogen: Dem zumindest in Deutschland seit Jahren herrschenden Überfluss an Lebensmitteln setzte er die Erinnerung an die auch in Württemberg als Hungerjahre in die Geschichte eingegangene Zeit zwischen 1815 und 1817 entgegen: „In vielen Kirchen meiner Heimat werden heute noch die Ährensträuße aufbewahrt, die nach den Hungerjahren wieder eingefahren wurden“, schilderte er den Gottesdienst-Besuchern im Berliner Dom. Noch heute gebe es die Tradition der Erntebetstunden.

Der Berliner Dom.Thomas Wolf/CC BY-SA 3.0 de

„Brot für die Welt“ - ein Eingeständnis

Gleichzeitig verwies er auf die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“: Dass die 60. Aktion im vergangenen Jahr in Stuttgart eröffnet worden ist, war nach Julys Worten „kein Jubiläum, kein Fest - sondern ein Eingeständnis“: Trotz aller Technik gelinge es noch immer nicht, alle Menschen ausreichend mit Nahrung zu versorgen. Mehr noch: Der Klimawandel und die weiter zunehmende Weltbevölkerung stellten die Menschheit vor große Herausforderungen - und vergrößerten das Problem der globalen Nahrungsknappheit.

„Sorgfältige Debatten“

Deshalb, so der Landesbischof, sei das Erntedankfest auch in der westlichen Welt so wichtig: Es gehe nicht nur um „gebende Hilfe“ für die Menschen in den Hungerregionen. Sondern der Dank für die hierzulande eingebrachte Ernte „führt uns zu sorgfältigen Debatten über Landwirtschaft, Ökologie und Lebensbedingungen dieser Welt", betonte July. Dies „führt uns auch dazu, die Erträge des Landes und der Wälder, der Gärten und der Früchte nicht als Selbstverständliches, mit kühler Objektivität zu Produzierendes anzusehen, sondern als Empfangenes und Anvertrautes“.


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