| Bezirke und Gemeinden

„Achtsamer miteinander umgehen“

Rot: Pfarrer wirbt für Lehren aus der Bluttat

Trauer - und Erinnerung an die Opfer der Familientragödie in Rot am See (Symbolbild).Pixabay

Rot am See. Was bleibt nach der Familientragödie in Rot am See mit sechs Toten und der überwältigenden Anteilnahme von mehr als 700 Gästen bei der Trauerfeier am Wochenende? Gemeindepfarrer Matthias Hammer formuliert eine Hoffnung: „Dass die Menschen achtsamer miteinander umgehen“ und auch jene in die Achtsamkeit mit einschließen, die isoliert leben.

Seit dem 24. Januar steht die knapp 5.500 Einwohner zählende Gemeinde Rot am See unter einer „Schockstarre, aus der die Menschen sich nur allmählich lösen“, beschreibt Pfarrer Matthias Hammer die Stimmung. Ein 26-Jähriger steht unter dringendem Verdacht, seine Eltern, seine beiden Halbgeschwister sowie eine Tante und deren Ehemann erschossen zu haben. Seine Großeltern überlebten schwer verletzt.

„Kraft, nicht zu zerbrechen“

Ein Team von Notfallseelsorgern um Pfarrer Hammer und dem Blaufeldener Dekan Siegfried Jahn hatte unmittelbar nach der Bluttat den Einwohnern von Rot beigestanden. Zugehört, Trost gespendet in einer trostlos scheinenden Situation. Auch während der Trauerfeier in der Gemeindehalle ging Jahn auf die Verzweiflung der Menschen vor Ort ein. Er wünschte allen Trauernden „die Kraft, nicht zu zerbrechen“ sowie Menschen an ihrer Seite, denen sie vertrauen können.

Hammer warb zudem für „Hoffnung zum Trotz“ gegen Hass und Tod: Dort, wo Menschen sich völlig alleingelsassen fühlten, sei ihnen Jesus Christus mit seiner Liebe ganz nah. Trauernde sollten diese in Anspruch nehmen und darin Kraft finden - auch zur Heilung der eigenen Seele.

„Scheinbar heile Welt“

„Die Wirklichkeit der Welt ist nähergerückt“, beschreibt der Theologe gegenüber elk-wue.de. „Die scheinbar heile Welt“ von Rot am See „hat Risse bekommen.“ Er hofft dennoch, dass die Bevölkerung in Rot und darüber hinaus aus dem Leid noch etwas Positives entwickeln kann: „Dass die Menschen achtsamer miteinander umgehen.“ Diese Achtsamkeit sollte auch jene einschließen, die „isoliert leben“. So, wie beispielsweise der mutmaßliche Täter offenbar jahrelang gelebt hat.


Siegfried Denzel/Mit Material des Evangelischen Pressedienstes (epd)

Mehr News

  • Datum: 27.03.2024

    „Leben ist ein unverfügbares Geschenk“

    In seiner Osterpredigt weist Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl auf die Heiligkeit des menschlichen Lebens hin und warnt vor gesellschaftlichen Risiken: „Eine Gesellschaft, die meint, sich selbst das Leben zu verdanken, verliert am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.“

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Osterbotschaft: „Sieg des Lebens“

    „Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod, der Sieg des Lichtes über die Dunkelheit“, sagt Landesbischof Gohl in seiner Osterbotschaft. Im Video nimmt er Sie mit auf den Birkenkopf bei Stuttgart, wo nach dem 2. Weltkrieg große Mengen Fassadentrümmer aufgeschüttet wurden.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Mit den Sinnen feiern: Ostern mit den Konfis

    Ostern ist kein einfaches Fest. Wie man dieses zentrale Fest der Christenheit Konfirmanden und Konfirmandinnen nahebringt, davon erzählen Pfarrer Friedemann Bauschert (Stephanuskirche Tübingen) und Pfarrer Martin Trugenberger, Dozent für Konfirmandenarbeit am ptz.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Perspektiven für christlich-islamischen Dialog

    Dr. Friedmann Eißler, Islambeauftragter der Landeskirche, erklärt in einer aktuellen Stellungnahme, was den interreligiösen Dialog gegenwärtig so komplex macht.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.03.2024

    Spenden für humanitäre Hilfe im Nahen Osten

    Nach den Angriffen der Hamas auf die israelische Bevölkerung ist die humanitäre Lage der Menschen in den betroffenen Gebieten dramatisch. Medikamente, Wasser und Lebensmittel fehlen. Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg, bittet um Hilfe.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.03.2024

    ACK-Broschüre über Nachhaltigkeit

    Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg fordert in den „Schöpfungs-Leitlinien“ nachhaltige Lebensbedingungen für die ganze Welt. Die erstmals 2002 herausgegebene Broschüre ist nun in einer überarbeiteten Neuauflage erhältlich.

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.03.2024

    beraten & beschlossen Frühjahrssynode 2024

    Videos, Bilder, Berichte - unser digitales Synoden-Magazin gibt multimedial Einblick in die Frühjahrstagung der Landessynode am 15. und 16. März. Und um keine Ausgabe zu verpassen, können Sie sich hier für unseren „beraten & beschlossen“ Newsletter registrieren.

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.03.2024

    Prälatur-Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern

    Die Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfe der Landeskirche feiern an Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag Gottesdienste in ihrer Prälatur. Hier finden Sie die Terminübersicht.

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.03.2024

    FAQ zu Ostern: Auferstehung für Zweifelnde

    Ohne Auferstehung gäbe es kein Ostern. Doch woran glauben Christinnen und Christen da eigentlich, und was ist, wenn einem dieser Glaube schwerfällt? Was sagt die Bibel dazu? Pfarrer Dan Peter, Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, gibt Antworten.

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.03.2024

    Dr. Fabian Peters wird Dezernent für Finanzmanagement & Informationstechnologie

    Dr. Fabian Peters leitet künftig das Dezernat für Finanzmanagement und Informationstechnologie im Stuttgarter Oberkirchenrat. Der Landeskirchenausschuss hat ihn am Donnerstag, 21. März, in dieses Amt gewählt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.03.2024

    Der Passion und Auferstehung Jesu nachgehen

    Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern sind Höhepunkte im Kirchenjahr. Evangelische Kirchengemeinden und Einrichtungen erinnern mit Ostergärten und -wegen an Jesu Leiden, Tod und Auferstehung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 21.03.2024

    Trauer um Franziska Stocker-Schwarz

    Pfarrerin Franziska Stocker-Schwarz, Leiterin der Württembergischen Bibelgesellschaft, ist am 19. März im Alter von 62 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagt über sie: „Ihr Tod ist ein großer Verlust für unsere Kirche.“

    Mehr erfahren
Mehr laden