Landessynode mit Wort zur aktuellen Lage eröffnet
Bischof July: „Gegen den Terror Kräfte des Friedens stärken“
Stuttgart. Mit einem Bischofswort zur Lage nach den Terroranschlägen von Paris und einer Debatte über die strategische Planung der Landeskirche hat am Montag, 23. November, die Herbsttagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode begonnen. Bis Donnerstag, 26. November, beraten und beschließen die 98 Landessynodalen schwerpunktmäßig Fragen der Flüchtlingshilfe und den landeskirchlichen Haushalt.
Angesichts der Terroranschläge von Paris wies Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July darauf hin, dass es hauptsächlich Aufgabe der Politik sei, nach Lösungswegen zu suchen, während die Gesellschaft über das Wie des künftigen Zusammenlebens nachdenken müsse. Gleichwohl würden die Kirchen sich aktiv in diesen Diskurs einbringen. „Dabei halten wir daran fest, dass politische und nicht militärische Lösungen diese Krise letztlich befrieden können. Wir mischen uns ein und stärken gerade die Kräfte, die auf einen friedlichen Ausgleich der Menschen unterschiedlichen Glaubens setzen“, so July. „Gleichzeitig lassen wir uns vom Terror des IS nicht die Fratze der Intoleranz aufpressen und uns nicht bis zur Unkenntlichkeit verbiegen. Im Gegenteil: Wir bekennen uns kenntlich zu unserem Glauben und handeln entsprechend.“ Und auch vor falschen Verdächtigungen und Schuldzuweisungen warnte der Bischof: „Wir mischen uns ein, wenn es darum geht, aus den Flüchtlingen, die Opfer des Bürgerkriegs in Syrien sind, insgeheim Täter machen zu wollen. Wir werden weiterhin eine flüchtlingsbereite Kirche sein.“ Kirchengemeinden und Bildungseinrichtungen rief July dazu auf, Räume des Gesprächs und des Austauschs zu bieten, um auch die Sorgen und Fragen der Menschen mit Augenmaß und Sorgfalt zu besprechen.
Am Nachmittag beschäftigt sich die Landessynode mit der Strategischen Planung. Dabei geht es u. a. um den weiteren Ausbau der Flüchtlingshilfe um je fünf Millionen Euro in den beiden kommenden Jahren sowie das Reformationsjubiläum 2017. Am Dienstag steht der Haushalt im Mittelpunkt der Beratungen.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche
