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Evangelische Landeskirche stellt Programm zum Reformationsjubiläumsjahr vor

„Reformation feiern heißt für uns, jeden Tag aufs Neue an der Zukunft dieser Welt zu arbeiten“

Stuttgart.„… da ist Freiheit“ lautet die Losung für das Reformationsjubiläumsjahr in Württemberg und Baden. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg hat am Donnerstag, 20. Oktober, das umfangreiche Programm mit zentralen Großveranstaltungen vorgestellt. Den Auftakt macht die Einführung der neuen Lutherbibel am 30. Oktober, zu der alle Kirchengemeinden von der Landeskirche eine neue Altarbibel geschenkt bekommen.

„Reformation feiern heißt für uns, jeden Tag aufs Neue an der Zukunft dieser Welt zu arbeiten, für Fragen der Gerechtigkeit und des Friedens einzutreten, Kräfte zu entwickeln, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und zur Orientierung beitragen“, sagte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July. Denn wer davon befreit sei, sein eigenes Heil verdienen zu müssen, könne sich um andere Menschen und anderes kümmern. Dazu tragen nach Julys Worten Luthers vier Grundsätze „allein Christus, allein aus Gnade, allein aus Glauben, allein die Schrift“ bei. In diesem Sinne verkörpere Reformation eine Verantwortungs- und Hoffnungsbewegung, die die Menschen in den Gemeinden und Städten mobilisiere und auch mit dem katholischen Bischof Dr. Gebhard Fürst sowie mit Papst Franziskus im schwedischen Lund gefeiert werde – nach Julys Worten ein „reformatorischer Akt der Ökumene und ein weithin sichtbares Zeichen in einer zerrissenen Welt“.

„Das Jubiläumsjahr zu 500 Jahren Reformation beginnt in Württemberg mit einem starken Start“, sagte die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz. Am Sonntag, 30. Oktober, werden in der ganzen Landeskirche die 1.800 Altarbibeln ausgetauscht und durch die neue Bibel „Luther 2017“ ersetzt. Sie ist ein Geschenk der Landeskirche und jeweils versehen mit einem Gruß- und Segenswort des Landesbischofs. Die Bibel sei kein „papierener Papst“, so Prälatin Wulz. „Sie wird nach reformatorischem Verständnis in der Verkündigung, in der lebendigen Auseinandersetzung und in der Kommunikation zum Wort Gottes.“ Der zentrale Gottesdienst zur Einführung der neuen Lutherbibel findet am 30. Oktober im Ulmer Münster statt.

Einblicke in den Revisionsprozess der neuen Lutherbibel gibt das „bibliorama – das Bibelmuseum Stuttgart“ in einer Sonderausstellung. „Martin Luther stand mitten im Leben. Seine Bibel ist sozusagen der Star des Reformationsjubiläums“, sagte Franziska Stocker-Schwarz, Leiterin der Württembergischen Bibelgesellschaft und Direktorin des Bibelmuseums. „Die neue Übersetzung kommt der Übersetzung Martin Luthers aus dem Jahr 1545 wieder sehr viel näher.“

Die Reformation war in mehrfacher Hinsicht eine Befreiungsbewegung. Darauf wies der theologische Dezernent, Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel, hin. Sie habe zu einer Befreiung von Schuld, Angst und religiöser Bevormundung sowie externen Autoritäten geführt und im politisch-sozialen Sinn ein enormes Engagement der Nächstenliebe freigesetzt. Heute sei die Freiheit etwa durch digitale Abhängigkeit, wenig kontrollierte Finanzmärkte, Krieg und Terrorismus bedroht. „Christliche Theologie, wie Luther sie verstanden hat, ermutigt zum Engagement in unserer und für unsere Gesellschaft und ihre Institutionen. Sie ermutigt, Freiräume für alle zu schaffen, und sie weist hin auf die Quelle innerer Freiheit, den Glauben an Jesus Christus“, so Heckel. 

Dr. Christiane Kohler-Weiß, Beauftragte der Landeskirche für das Reformationsjubiläum, stellte einzelne Programmpunkte vor von der „Nacht der Freiheit“ und „Baden-Württemberg liest Luther“ über das landeskirchliche Musikfest „…da klingt Freiheit“ im Juli 2017 bis hin zum großen Festival auf dem Stuttgarter Schlossplatz am 23. und 24. September 2017. „Wir konzentrieren uns auf ein zentrales Thema der Reformation: die christliche Freiheit“, so Kohler-Weiß. Zudem werde das Jubiläum als Chance für die Ökumene begriffen. In der „Nacht der Freiheit“ am 12. Mai werde das Thema reflektiert, inszeniert, diskutiert und gefeiert. An der Auftaktveranstaltung für die landesweite Aktion „Baden-Württemberg liest Luther“ wirken auch der württembergische Landesbischof und die Landtagspräsidentin mit (17. November 2016). Weiterhin gibt es eine Reihe von ökumenischen Gottesdiensten, etwa mit dem Landesbischof und dem Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Gebhard Fürst, in Biberach (12. März 2017). Ferner ist die Landeskirche bei der „Weltausstellung Reformation“ in Wittenberg von Mai bis September 2017 mit einer eigenen Halle präsent. Von April bis Juli ist außerdem die landeskirchliche Ausstellung „Luther kommt nach Württemberg“ in der Stuttgarter Schlosskirche zu sehen.

„Wer vom Priestertum aller Gläubigen überzeugt ist, will auch, dass alle mitmachen, mitreden, mitentscheiden und Ideen einbringen können. Wir gehen da noch einen Schritt weiter. Wir haben alle aufgerufen, die im Gebiet der evangelischen Landeskirche wohnen, Ideen für unsere Landeskirche zu entwickeln“, betonte Kirchenrat Dan Peter, der den Ideenwettbewerb leitet. Es ist vom Volumen her mit drei Millionen Euro das größte Projekt der Landeskirche zum Reformationsjubiläum und läuft bereits seit 2015. Die Hälfte des Geldes ist für die konkrete Umsetzung der prämierten Ideen vorgesehen. Bisher wurden bereits 135 Ideen eingereicht und einige sind bereits in der Umsetzung.

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche 


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02.11.2017

Landesbischof Frank Otfried July
„Reformation feiern heißt für uns, jeden Tag aufs Neue an der Zukunft dieser Welt zu arbeiten, für Fragen der Gerechtigkeit und des Friedens einzutreten, Kräfte zu entwickeln, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und zur Orientierung beitragen.“

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02.11.2017

Prälatin Gabriele Wulz
„Das Jubiläumsjahr zu 500 Jahren Reformation beginnt in Württemberg mit einem starken Start.“

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02.11.2017

Franziska Stocker-Schwarz, Leiterin der Württembergischen Bibelgesellschaft
„Martin Luther stand mitten im Leben. Seine Bibel ist sozusagen der Star des Reformationsjubiläums.“

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02.11.2017

Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel
„Christliche Theologie, wie Luther sie verstanden hat, ermutigt zum Engagement in unserer und für unsere Gesellschaft und ihre Institutionen. "

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02.11.2017

Dr. Christiane Kohler-Weiß, Beauftragte für das Reformationsjubiläum
Die Beauftragte der Landeskirche für das Reformationsjubiläum stellte einzelne Programmpunkte vor von der „Nacht der Freiheit“ und „Baden-Württemberg liest Luther“ über das landeskirchliche Musikfest „…da klingt Freiheit“ im Juli 2017 bis hin zum großen Festival auf dem Stuttgarter Schlossplatz am 23. und 24. September 2017.

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02.11.2017

Kirchenrat Dan Peter, Leiter Ideenwettbewerb
„Wer vom Priestertum aller Gläubigen überzeugt ist, will auch, dass alle mitmachen, mitreden, mitentscheiden und Ideen einbringen können. Wir gehen da noch einen Schritt weiter. Wir haben alle aufgerufen, die im Gebiet der evangelischen Landeskirche wohnen, Ideen für unsere Landeskirche zu entwickeln.“

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02.11.2017

Die Lutherbibel 2017 - Neue Bibeln für die Kirchengemeinden
Einblicke in den Revisionsprozess der neuen Lutherbibel gibt das „bibliorama – das Bibelmuseum Stuttgart“ in einer Sonderausstellung.

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02.11.2017

Martin Luther begrüßt zur Pressekonferenz
Pressekonferenz in der Schlosskirche in Stuttgart zum Reformationsjubiläum 2017.

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02.11.2017

Landesbischof July signiert Lutherbibel 2017 Einleger (2)
Jede Kirchengemeinde bekommt eine neue Altarbibel. Jede wird mit dem Namen der Kirche ausgezeichnet und von Landesbischof July persönlich unterschrieben.

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02.11.2017

Landesbischof July signiert Lutherbibel 2017 Einleger
Am Vortag des Reformationstages 2016 wird in den Gemeinden der württembergischen Landeskirche die revidierte Version der Lutherbibel eingeführt. Landesbischof July hat 1800 Einleger persönlich signiert.


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    • Statements der Gesprächspartner bei der Pressekonferenz zum Reformationsjubiläum 2017
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      20.10.2016

    • Projektbeschreibungen - Pressekonferenz zum Reformationsjubiläum 2017
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      20.10.2016

    • ...da ist Freiheit - 500 Jahre Reformationen
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      20.10.2016

    • Die Lutherbibel 2017 - Making of
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      20.10.2016