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„Wer die Welt verstehen will, muss etwas von Religion verstehen“

Pfarrerin Gudrun Bertsch wird neue Co-Schuldekanin in den Kirchenbezirken Reutlingen und Bad Urach-Münsingen

Stuttgart/Reutlingen/Bad Urach/Münsingen. Pfarrerin Gudrun Bertsch wird neue Co-Schuldekanin in den Kirchenbezirken Reutlingen und Bad Urach-Münsingen. Die 52-jährige Theologin folgt auf Pfarrer Dr. Joachim Bayer, der seit Anfang des Jahres die Stelle des Schuldekans innehat. Gudrun Bertsch wird ihr neues Amt voraussichtlich im Herbst 2018 antreten.

Gemeinsam mit Schuldekan Bayer ist Gudrun Bertsch dann für die Kirchenbezirke Reutlingen und Bad Urach-Münsingen zuständig. Dort gibt es fast 130 Schulen, an denen rund 300 staatliche und 120 kirchliche Lehrkräfte evangelische Religionslehre unterrichten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Aufsicht über den Religionsunterricht sowie die Beratung, Begleitung und Fortbildung der Lehrkräfte. Außerdem wirkt sie bei religionspädagogischen Prüfungen mit. Dazu kommt die Bildungsarbeit in den Kirchengemeinden und -bezirken. Zu ihr zählen etwa die Familien- und die Erwachsenenbildung sowie die Konfirmanden-, die Kinder- und die Jugendarbeit.

Gudrun Bertsch möchte „Kirchengemeinden und Lehrpersonen für ihre vielfältigen Bildungsaufgaben sensibilisieren, motivieren und stärken.“ Zusammen mit den verschiedenen Berufsgruppen, die im pädagogischen Feld Verantwortung übernehmen, wolle sie zukunftsfähige Strukturen kirchlich verantworteter Bildungsarbeit entwickeln. „Wer die heutige Welt verstehen will, der muss auch etwas von Religion verstehen“, sagt Bertsch. „Denn Bildung ohne Religion ist unvollständig, genauso unvollständig ist Religion ohne Bildung“.

Die Pfarrerin ist in Mötzingen im Kreis Böblingen aufgewachsen. Nach einem Diakonischen Jahr in Paris studierte sie Theologie in Heidelberg, Bern und Berlin. Gleichzeitig ließ sie sich zur Religionspädagogin in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg ausbilden und unterrichtete an verschiedenen Schulen. Nach ihrem Vikariat und ihrem zweijährigen Dienst als Pfarrerin z.A. arbeitete sie von 2001 bis 2003 als Studienassistentin am Pfarrseminar im Studienzentrum Haus Birkach in Stuttgart für die Fächer Homiletik (Predigtlehre) und Pastoraltheologie. Seit Januar 2004 ist Bertsch als geschäftsführende Pfarrerin der Kirchengemeinde Hagelloch (Dekanat Tübingen) tätig.

Bertsch ist verheiratet mit dem Künstler und Restaurator Sebastian Rogler, der eine Tochter mit in die Ehe gebracht hat. Seit 2 Jahren leben zudem zwei mittlerweile 18-jährige afghanische Flüchtlinge bei der Familie. In ihrer Freizeit geht die Pfarrerin gerne ins Kino, tourt mit dem Rucksack über die Alpen oder ist auf verschiedenen Pilgerwegen anzutreffen. Einmal im Jahr geht Bertsch für eine Woche ins Kloster: „Um mich im Herzensgebet neu einzuüben und geistlich aufzutanken“.

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche