Das Oberhaupt der orthodoxen Kirche besucht die württembergische Landeskirche
Im Rahmen eines fünftägigen Deutschlandbesuchs ist von Montag, 29. Mai, bis Mittwoch, 31. Mai, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios, Oberhaupt der orthodoxen Kirche, in Württemberg zu Gast.
Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Weltkirche, Patriarch Bartholomäus I., bekommt am Dienstag, 30. Mai, in Tübingen die Ehrendoktorwürde der Evangelisch-theologischen Fakultät. Damit würden sein Engagement für Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit, für die evangelisch-orthodoxe Verständigung und für die Bewahrung der Schöpfung geehrt, sagte Fakultätsdekan Michael Tilly am Montagabend, 29. Mai, in Stuttgart bei einem Empfang für den Patriarchen. Bartholomäus hatte zum Auftakt seines fünftägigen Deutschlandbesuchs nach Begrüßung durch Landesbischof Frank Otfried July auf dem Stuttgarter Flughafen und einer Begegnung mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) eine orthodoxe Vesper in der Stuttgarter Stiftskirche gefeiert.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, nannte in einem Grußwort Bartholomäus eine "besonders profilierte und glaubwürdige Stimme" des Dialogs der Konfessionen. Ein vom Patriarchen geleitetes orthodoxes Konzil im vergangenen Jahr auf Kreta habe sich für einen Ausbau dieses Dialogs ausgesprochen. Die Auslandsbischöfin der EKD, Petra Bosse-Huber, vertrat die Ansicht, dass es bei interkonfessionellen Gesprächen nicht zuerst um eine Übereinstimmung in der christlichen Lehre gehe, sondern um die Überwindung von Klischees und Stereotypen, die man im Blick auf die andere Konfession habe.
Der Patriarch warb in seinem Grußwort für eine "liturgische Diakonie". Gottesdienst und Menschendienst müssten das Leben der Kirche prägen, sagte er. Bartholomäus gratulierte den Protestanten zum 500. Reformationsjubiläum. Martin Luthers Wirken sei von weltgeschichtlicher Bedeutung, er habe die gesamte Kultur im Westen verändert. Bei strahlendem Sonnenschein ist am Montag, 29. Mai, Patriarch Bartholomaois mit seiner Delegation auf dem Stuttgarter Flughafen gelandet. Auf Einladung der Evangelisch-Theologischen Fakultät Tübingen, der württembergischen Landeskirche sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird der Ökumenische Patriarch Bartholomaios vom 29. bis 31. Mai Stuttgart und Tübingen besuchen.
Der Vorsitzende der Ökumenekommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, nannte es eine gemeinsame Verantwortung von Christen, gegen alle Fundamentalismen und Nationalismen für einen offenen Dialog zu werben. Freiheit und Friede seien bedroht, wo Abschottung und Ausgrenzung herrschten. Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, würdigte die Impulse der orthodoxen Kirche für die Ökumene. So habe es wichtige Anregungen für die Bewahrung der Schöpfung gegeben, die zu einem gemeinsam gefeierten "Tag der Schöpfung" Anfang September geführt hätten, sagte er.
Am Mittwoch reist der Patriarch für verschiedene Termine nach Berlin, der Besuch endet am 2. Juni. Schätzungen zufolge gibt es weltweit rund 300 Millionen orthodoxe Christen, etwa eine Million davon in Deutschland. Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel mit Sitz im heutigen Istanbul hat eine Art Ehrenvorsitz in der Orthodoxie inne.
Die orthodoxen Kirchen gehören zu den großen Konfessionsfamilien des Christentums. Es sind jene Kirchen, die in der östlichen Hälfte des Römischen Reiches entstanden sind oder von dort aus durch Mission gegründet wurden. Aufgrund des Entstehungsgebietes werden sie auch "Ostkirchen" genannt. Nach jahrhundertelangem Streit um theologische, politische und kulturelle Fragen spaltete sich das Christentum im 11. Jahrhundert endgültig in einen östlichen und einen westlichen Zweig. Die orthodoxe sowie die römisch-katholische Kirche entwickelten sich danach weitgehend unabhängig voneinander.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)
Patriarch Bartholomaios wurde 1940 als Dimitrios Archondonis auf der Insel Imbros (Türkei) geboren. Nach dem theologischen Diplom am Seminar auf Chalki und der Diakonenweihe auf Imbros leistete er von 1961 bis 1963 seinen Militärdienst in der türkischen Armee. In den Jahren 1963 bis 1968 studierte er in Rom, München und Bossey. 1968 wurde er an der römischen Gregoriana-Universität zum Doktor des kanonischen Rechts promoviert. Am 19. Oktober desselben Jahres wurde er zum Archimandriten geweiht. Von 1972 bis 1980 leitete er das Büro des Patriarchen Dimitrios. Am 25. Dezember 1973 wurde er zum Metropoliten von Philadelphia erhoben, und seit 1974 ist er Mitglied der Hl. Synode des Ökumenischen Patriarchats. Im Jahr 1990 wurde er zum Metropoliten von Chalcedon geweiht und am 22. Oktober desselben Jahres zum Ökumenischen Patriarchen gewählt.
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