| Medien & Kultur

Preisträger des Schülerwettbewerbs „Christentum und Kultur“ ausgezeichnet

Der 1. Preis geht an Mario May aus Heidenheim

Zum 15. Mal haben am heutigen Donnerstag, 18. Januar, die  evangelischen und katholischen Kirchen in Baden-Württemberg die Preisträgerinnen und Preisträger des Schülerwettbewerbs „Christentum und Kultur“ ausgezeichnet.

Preisträger des Schülerwettbewerbs „Christentum und Kultur“ 2018 zusammen mit dem Freiburger Erzbischof Stephan BurgerErzdiözese Freiburg/EMH

65 Schülerinnen und Schüler der Kursstufe der allgemeinbildenden und der beruflichen Gymnasien stellten sich mit ihren Beiträgen der Konkurrenz, davon kamen 53 Arbeiten in die Bewertung. Es wurden zwei erste, ein zweiter, zwei dritte Preise sowie drei Buchpreise verliehen. Die Preisverleihung fand in der Katholischen Akademie in Freiburg statt. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger dankte den Schülerinnen und Schülern, „dass Sie durch Ihre Arbeiten einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, den Diskurs zwischen Religion und Gesellschaft, zwischen Christentum und Kultur am Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln.“

Den ersten Preis erhielt zum einen Mario May, Schüler des Hariolf-Gymnasiums in Ellwangen. Sein 150-seitiger Wettbewerbsbeitrag im Stil eines klassischen fünfaktigen Dramas trägt den Titel „Sohn des Unglücks“. Es bietet dem Protagonisten Benjamin Stein, der sich vom Christen zum IS-Kämpfer radikalisiert, eine imposante Bühne. Durch die Reaktionen der Mutter von Benjamin, seiner Freundin, seines Freundes und eines Imams, die Zeugen der Veränderung von Benjamin werden, entfachen sich Streitgespräche und dramatische Auseinandersetzungen bis hin zur Katastrophe im fünften Akt. Mario May sei es in seiner Arbeit gelungen, philosophische, religionsgeschichtliche, politische, soziologische und literarisch-dramatische Aspekte einzuarbeiten, was in einem umfangreichen kritischen Apparat überzeugend belegt werde, so die Meinung der Jury. 

Ebenfalls einen ersten Preis erhielt Robert Mokry vom Hellenstein-Gymnasium in Heidenheim für seine Arbeit mit dem Titel „Generation Smartphone – Wie können Jugendliche heute Zugang zur Bibel finden?“. Der Autor habe eine gewissenhafte Recherche betrieben, die nicht nur die „Generation Smartphone“ in den Blick nehme, sondern den Stellenwert der Bibel ebenso betrachte wie bibeldidaktische Konzepte und Bibelausgaben für Jugendliche, urteilte die Jury. Robert Mokry arbeitete die gewonnenen Erkenntnisse in die Entwicklung einer „Bibel-App für Jugendliche“ ein. „Bemerkenswert ist, wie er das Leseverhalten von Jugendlichen allgemein und im Speziellen das Leseverhalten von Jugendlichen beim Medium Bibel analysiert, reflektiert und daraus Pläne für eine Bibel-App entworfen hat“, lobte die Jury.

Den zweiten Preis erhielt Niklas Martin (Landesgymnasium für Hochbegabte, Schwäbisch Gmünd) für seine Wettbewerbsarbeit „Die Kerze – Symbol des Christentums und Kulturgut“. Inspiriert von einer Ausstellung zum Thema „Kerze“ im Frieder-Burda-Museum Baden-Baden stellte sich der Verfasser die Frage, warum es Kerzen gibt. Zur Beantwortung erarbeitete er die kulturgeschichtliche Bedeutung der Kerze und ihre Symbolik im jüdisch-christlichen Kontext aus. Die wissenschaftspropädeutisch hervorragende Arbeit überzeugte die Jury durch ihre Systematik und ihre historischen Analysen sowie die motivgeschichtlichen Begründungen der Lichtsymbolik.

Der dritte Preis wurde in diesem Jahr zweimal vergeben. Steffen Tietz (Andrae-Gymnasium, Herrenberg) beschäftigte sich in seiner Arbeit mit dem Thema „“Es war ihnen alles gemeinsam“ – Was können wir noch von der Gütergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde lernen?“. Der Schüler stellte sich die Frage, ob Christen Prinzipien aus der urchristlichen Gütergemeinschaft, wie sie in der Apostelgeschichte berichtet werden, für heute ableiten können. An aktuellen Beispielen pastoralen Zusammenlebens bejahte Steffen Tietz die Ausgangsfrage und leitete davon eine Ethik des Teilens ab.
Das Autorinnenteam Amelie Armbruster und Lisa Hofmann vom Dominikus-Gymnasium in Karlsruhe erhielt den Preis für ihre Partnerarbeit zum Thema „Muslima an einer katholischen Mädchenschule - Können katholische Schulen als Plattform für einen Dialog zwischen Christen und Muslimen dienen?“ Neben einem theoretischen Teil über Formen und Inhalte des interreligiösen Dialogs entwarfen die Autorinnen ein interreligiöses Projekt für ihre eigene Schule.

Drei Beiträge mit Buchpreis ausgezeichnet

Carolin König (St. Raphael Gymnasium, Heidelberg) verfasste eine literarische Arbeit mit dem Titel „Himmelblau“.  In dem Kurzprosatext, nimmt sie Bezug zu dem romantischen Bild von Caspar David Friedrich „Der Mönch am Meer“. Constanze Weißenstein, Schülerin des Schiller-Gymnasiums in Heidenheim, legte unter dem Titel „Pazifismus oder Militär – wohin geht die Kirche?“ eine Reflexion über die Militärseelsorge vor. Moana Geske vom Wildermuth-Gymnasium in Tübingen erörterte in ihrer Arbeit das Thema der Nahtoderfahrung unter Jugendlichen unter dem Titel „Ich bin bereit“. Die drei Schülerinnen erhielten für die vorgelegten Arbeiten einen Buchpreis.

Wettbewerb erstmals im Schuljahr 2003/2004 ausgeschrieben

Den Wettbewerb „Christentum und Kultur“ hatten die Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden, die Erzdiözese Freiburg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart erstmals im Schuljahr 2003/2004 ausgeschrieben. Ziel ist, die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe an allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg dazu anzuregen, sich mit dem Zusammenhang von Religion und Kultur in der Gesellschaft zu beschäftigen, Darüber hinaus soll der Wettbewerb das Interesse an religiösen und interreligiösen Fragestellungen wecken und die ökumenische Zusammenarbeit stärken. Der erste Preis ist mit 500 Euro, der zweite Preis mit 300 Euro und der dritte Preis mit 200 Euro dotiert.

Mehr News

  • Datum: 22.04.2024

    Innovationstag: Jetzt anmelden!

    Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.04.2024

    KI in der Gemeindearbeit einsetzen

    Was ist Künstliche Intelligenz und was ist damit anzufangen? Eignet sich KI auch für die Gemeindearbeit und wo konkret kann sie dort zielgerichtet angewendet werden? Mit diesen Fragen befasst sich am 16. Mai ein Online-Seminar des Evangelischen Medienhauses.

    Mehr erfahren
  • Datum: 19.04.2024

    „Konfirmanden ist Glaube wichtiger als Geschenke“

    Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    „Kirche mit Kindern“ ist einfach lebendig

    Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.04.2024

    Video: Multitalent mit Down-Syndrom

    Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.

    Mehr erfahren
  • Datum: 17.04.2024

    „Der Segen Gottes gilt uns allen“

    Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche Mariaberg bei Gammertingen hat am 13. April die ökumenische Woche für das Leben begonnen. Sie stellt unter dem Motto die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Segen, Mut & Traubenzucker

    In diesen Wochen stehen an vielen Schulen Abschlussprüfungen an - für Schülerinnen und Schüler eine stressige Zeit. Die Ev. Jugendkirche Stuttgart macht mit einem speziellen PrüfungsSegen Mut und stellt auch anderen Gemeinden Materialien zur Verfügung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Digitaler Notfallkoffer für die Seele

    Hilfe in persönlichen Krisenmomenten bietet die KrisenKompass-App der Telefonseelsorge fürs Handy und Tablet. Sie bietet Unterstützung, um schnell wieder auf positive Gedanken zu kommen oder bei Bedarf rasch professionelle Hilfe finden zu können.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.04.2024

    Zum 200. Todestag von Beata Regina Hahn

    Vor 200 Jahren starb Beata Regina Hahn, die zweite Ehefrau des Mechanikerpfarrers Philipp Matthäus Hahn, Tochter von Johann Friedrich Flattich und Mutter der Schulgründerin Beate Paulus. Als Herausgeberin von Hahns Schriften prägte sie dessen Bild für viele Jahre.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    „Wir beten, dass die zerstörende Gewalt ein Ende nimmt“

    Die Landeskirchen in Württemberg und Baden haben den Jüdinnen und Juden im Land Grüße zum Pessach-Fest übersandt. Darin nehmen Landesbischof Gohl und Landesbischöfin Springhart Bezug auf den Angriff der Hamas wie auch auf den Raketenangriff des Iran auf Israel.

    Mehr erfahren
  • Datum: 15.04.2024

    Hoffnung wird durch Menschen vermittelt

    Bei einer religionspolitischen Tagung der SPD-Bundestagsfraktion am 12. April in Berlin unter dem Titel „Mehr Zuversicht! Mit Hoffnung die Zeiten wenden“ betonte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, wer die Verwurzelung in Jesus Christus spüre, werde für andere zur Hoffnung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 13.04.2024

    Landesbischof Gohl: "Wir stehen an der Seite Israels"

    "Der Angriff des Iran bedroht die Existenz Israels. Wir müssen daran erinnern, dass alles mit dem Pogrom der Hamas an Israel begann." Gohl weist weiterhin auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas hin.

    Mehr erfahren
Mehr laden