| Landeskirche

Abschied von einem engagierten Visionär

Der christliche Unternehmer und Stifter Berthold Leibinger ist tot

Der Tod des Stuttgarter evangelischen Unternehmers, Erfinders, Stifters und Mäzens Berthold Leibinger hat große Trauer ausgelöst. Leibinger starb am Dienstag nach langer Krankheit im Alter von 87 Jahren. 

Berthold Leibinger Stiftung GmbH

Leibinger sei eine Persönlichkeit gewesen, die "deutlich, engagiert und bekennend aus ihrem christlichen Glauben ihre Lebensmitte bestimmt hat", schrieb in seinem Nachruf am Mittwoch der württembergische evangelische Landesbischof Frank Otfried July. Die Landeskirche trauere um ihn.

Der ehemalige Chef des Unternehmens Trumpf habe bewusst seine Erfolge mit anderen Menschen geteilt, auch in kirchlichen Stiftungen und Initiativen, so July weiter.  "Berthold Leibinger ging mit den ihm anvertrauten Talenten sorgfältig um, weil er sie als Gottes Gabe und Geschenk verstand", schrieb der Bischof.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte Leibinger als "visionären Unternehmer". Mit seinem vielfältigen sozialen und kulturellen Engagement habe er zudem Verantwortung für die Gesellschaft als Ganzes übernommen. "Und er hat immer wieder öffentlich klare Kante gezeigt, auch über unternehmerische Fragen hinaus. Hierfür bin ich ihm sehr dankbar", schrieb Kretschmann. 

Er habe Tugenden des Pietismus vorbildlich gelebt - Fleiß, Bescheidenheit und Wahrnehmung persönlicher Verantwortung, hieß es im Nachruf des AEU. Damit habe Leibinger den Arbeitskreis geprägt und Orientierung vermittelt. 

Berthold Leibinger wurde am 26. November 1930 in Stuttgart geboren. Er begann als Lehrling bei der Firma Trumpf, die er später als Geschäftsführer und Gesellschafter zum heute führenden Hersteller von Lasern und Weltmarktführer bei Laserwerkzeugmaschinen ausbaute. Das Unternehmen hat den Angaben zufolge inzwischen weltweit 13.400 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von rund 3,6 Milliarden Euro. 

Leibinger blieb bis ins hohe Alter auch forschend aktiv. Seinem Professoren- und Doktortitel ehrenhalber fügte er mit 84 Jahren noch die eigenständige Promotion hinzu.  Daneben förderte er unter anderem das Deutsche Literaturarchiv in Marbach, die Internationale Bachakademie und die Internationale Hugo-Wolf-Akademie. 

Die 1992 gegründete Berthold Leibinger Stiftung unterstützt - den "persönlichen Leidenschaften entsprechend" - Wissenschaft, Kultur, Kirche und Soziales, schrieb der AEU. Durch seien "Qualitätssinn, seine Neugierde und seine Offenheit" würden auch ungewöhnliche Projekte gefördert. 

Leibinger wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern, der Staufermedaille in Gold, dem Preis Soziale Marktwirtschaft, dem Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin und dem Aachener Ingenieurspreis. Er erhielt auch den Orden der Aufgehenden Sonne der japanischen Regierung. 

Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)

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