| Kirchenjahr

Mein Lieblingsfeiertag

Für die Reutlinger Citypfarrerin Sabine Drecoll ist Christi Himmelfahrt nicht mehr und nicht weniger als der Lieblingsfeiertag, und das aus gutem Grund: Sie sieht in ihm so etwas wie den 18. Geburtstag eines jeden Christen und damit den Zeitpunkt des Erwachsenwerdens zumindest in den Augen Gottes. Eine Andacht zu einem Kirchenfest, das völlig zu Unrecht ein Schattendasein führt.

Mein Lieblingsfeiertag ist Christi Himmelfahrt! Schade eigentlich, dass dieses Fest so ein Schattendasein führt gegenüber den anderen christlichen Feiertagen. Wir wünschen uns frohe Ostern, frohe Weihnachten, aber keine frohe Himmelfahrt. Wir verteilen keine Himmelfahrtsgeschenke, höchstens zum Vatertag, aber nicht als „Herzlichen Glückwunsch zur Himmelfahrt Christi!“ Dabei ist dieses Fest mit Pfingsten zusammen das drittwichtigste Fest im kirchlichen Kalender – und das mit gutem Grund.: Schließlich feiert es ein ganz wichtiges Ereignis im Leben jedes Christen.

In Gottes Augen erwachsen

Christi Himmelfahrt ist so etwas wie der 18. Geburtstag im Leben eines Menschen – an diesem Tag feiern wir Christen, dass wir in Gottes Augen erwachsen sind, erwachsen und selbständig. So erzählt das ja die Bibel: Bis zur Himmelfahrt Jesu sind die Jünger hinter ihm hergezogen. Sie haben ihm zugehört, wenn er gepredigt hat. Sie haben zugeschaut, wenn er sich mit Andersdenkenden gestritten hat. Die Jünger haben zugesehen, wenn Jesus die Traurigen getröstet, wenn er den Hungrigen etwas zu essen gegeben hat. Aber dann an Himmelfahrt hat Gott Jesus zu sich geholt. Ab diesem Zeitpunkt sind seine Jüngerinnen und Jünger allein. Ab diesem Zeitpunkt sind sie selbst in der Verantwortung. Seine Anhängerinnen damals und seine Anhänger heute. 

Ein guter Grund, um fröhlich zu feiern

Es ist nun an uns, Jesu Sache hier auf Erden selbständig weiterzuführen, selbständig den Weg zu gehen, den er uns vorgelebt hat: Seit Himmelfahrt vor fast 2.000 Jahren predigt Jesus nicht mehr selbst – jetzt sind wir dran. Seit Himmelfahrt streitet Jesus nicht mehr selbst – jetzt sind wir dran. Seit Himmelfahrt ist Jesus nicht mehr hier, um die Traurigen zu trösten und die Hungrigen zu satt zu machen – jetzt sind wir dran. Christi Himmelfahrt – das Fest der selbständigen und verantwortungsvollen Christinnen und Christen. Das Fest, an dem wir uns daran erinnern sollen, dass wir in Gottes Augen erwachsen und mündig sind. Gott traut uns zu, dass wir in Jesu Fußstapfen treten. Gott traut uns zu, dass wir hier auf Erden seine Hände, seine Füße und seine Stimme sein können. Gott traut uns unendlich viel zu.  Ich finde: das ist ein guter Grund, um fröhlich zu feiern.


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